Volle Fahrt voraus auf rauer See:
Die Top 50 Vermögensverwalter des Jahres 2020 hissen nach dem Corona-Crash die Segel






























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EIN STÜRMISCHES JAHR
EIN STÜRMISCHES JAHR
DIE TOP 50 VERMÖGENSVERWALTER 2020
Auch wenn es im März kurzzeitig anders aussah: Das Jahr ist für die Branche bisher gut verlaufen. Dem schnellen Absturz an den Börsen dieser Welt folgte die ebenso schnelle Erholung. Die Mehrheit der unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland blickt laut einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Vermögensverwaltung an der Technischen Hochschule Aschaffenburg positiv in die Zukunft. Sowohl kleine als auch große Firmen glauben, dass sie in Zukunft spürbar mehr neue Kunden gewinnen werden – trotz Pandemie, Wirtschaftskrise und immer deutlicheren geopolitischen Spannungen. Oder gerade deshalb, denn in der Krise suchen Kunden Experten, denen sie vertrauen können. Insofern war 2020 auch ein Jahr, in dem Vermögensverwalter zeigen konnten, wofür sie da sind: Menschen bei der Geldanlage zu begleiten.
Die 50 Vermögensverwalter, die Citywire Deutschland in diesem Sonderheft zusammengetragen hat, können mit Fug und Recht behaupten, dass sie dieser Aufgabe gerecht geworden sind. Wie bei den drei vorherigen Ausgaben bildet den Kern dieses Magazins eine Umfrage, die unser Team mit viel Mühe und Fleiß zusammengestellt hat. Schon im vergangenen Jahr fanden die ersten Meetings dafür statt. Es wurde diskutiert, entwickelt und wieder verworfen, um das bewährte Konzept hier und da zu verfeinern. Hunderte Telefonate und Tausende E-Mails waren nötig, um alle Daten und Texte zu sammeln. An dieser Stelle möchten wir uns bei den teilnehmenden Vermögensverwaltern bedanken. Ohne Ihre Geduld und Mithilfe wäre dieses Heft nicht möglich gewesen!
Neben der Auswertung des Materials, auf dem auch die Charts in diesem Heft beruhen, haben wir für dieses Sonderheft auch einige hoffentlich lesenswerte Artikel geschrieben. Andreas Grünewald, Vorstandsvorsitzender des Verbands der unabhängigen Vermögensverwalter, nimmt im großen Citywire-Deutschland-Interview Stellung zu den wichtigsten Herausforderungen der Branche. Zweimal haben wir uns digital mit ausgesuchten Vermögensverwaltern zusammengesetzt und über die Branche und die Asset-Allokation in Krisenzeiten gesprochen. Und in unserer ESG-Rubrik setzen sich zwei Pioniere mit den Problemen des nachhaltigen Investierens auseinander.
Wir glauben, dass so ein Magazin entstanden ist, an dem Sie über den September hinaus noch Freude haben werden.
Viel Spaß beim Lesen
und bleiben Sie gesund!

Chefredakteur
Citywire Deutschland

Serge Debrebant

Chefredakteur
Maximilian Märkl

Jana Thiel

Kathrin Schindler

Janek Schmidt

Marcus Erberich

Nick Collard

Development DACH
Simone Kleinfeld

Ante Jankovic

Lea Schneider

Publishing, ex. UK
Hanna Pabst

Germany
Jessica Sheridan

Eleonore Toth
Methodik
Zuerst hat das Audience-Development-Team über die BaFin sämtliche Firmen ausfindig gemacht, die nach Paragraf 32 des Kreditwesengesetzes eine Lizenz haben, um Finanzdienstleistungen zu erbringen. Damit wurde der Kreis der Berechtigten auf rund 700 Unternehmen in Deutschland eingegrenzt.
Unter ihnen hat Citywire Deutschland die Unternehmen herausgesucht, die über eine Zulassung zur Finanzportfolioverwaltung verfügen und somit ihre Kunden nicht nur beraten, sondern auch Anlageentscheidungen für sie treffen. Dadurch schrumpfte die Auswahl erneut um ein Drittel auf rund 450 Firmen.
Der aufwendigste Schritt folgte, als das Audience-Development-Team die Unternehmen persönlich kontaktierte, um ihnen diese Fragen zu stellen: Gehören Sie keinem übergeordneten Finanzdienstleister an und agieren somit bankenunabhängig? Und bieten Sie Ihren Kunden zusätzlich zu eigenen Fonds eine Vermögensverwaltung an? Unter allen unabhängigen Firmen mit eigener Vermögensverwaltung wurden dann die 50 Unternehmen mit den meisten Assets under Management ermittelt.
Mit den Top 50 Vermögensverwaltern in Deutschland hat Citywire Deutschland daraufhin die Kernthemen der Branche besprochen. Die interessantesten Antworten finden Sie nach Themen geordnet in dieser Sonderausgabe.

SIE STEHEN DEUTSCHLANDWEIT BEREIT
SIE STEHEN DEUTSCHLANDWEIT BEREIT
In Frankfurt, München und der Region Rhein-Ruhr sitzen besonders viele Vermögensverwalter unserer Auswertung.
Interview

Es wird sicher ein gemischteres Jahr als 2019. Aber ich sehe beides: Licht und Schatten.
Gern. Zuvorderst ist das die Einnahmen-Situation aller Vermögensverwalter und Honorarberater.
Da gibt es zwei Komponenten. Die Basis-Vergütung funktioniert ja meist linear, sodass bei Kursrückgängen von zehn Prozent auch die Erträge um zehn Prozent sinken. Nach der Erholung der Kurse wird diese Einbuße wohl doch nicht so problematisch sein, wie noch im März und April zu befürchten war.
Genau. Diese Komponente könnte dieses Jahr komplett entfallen oder zumindest deutlich kleiner ausfallen als in den Vorjahren mit den damaligen Bullenmärkten.
Das variiert. Je nach Vermögensverwalter und Börsenjahr können Erfolgshonorare zwischen 30 und 50 Prozent ausmachen.
Ja, aber ich darf deshalb als Vermögensverwalter eben nicht fest mit dieser schwankungsintensiven Komponente kalkulieren.
Bislang sehen wir das noch nicht. Und ich denke, dass die Branche nach den guten vergangenen Jahren auch solide aufgestellt ist. Sollte es aber eine zweite Corona-Welle mit erneutem Börsencrash geben, könnte es für manche vielleicht eng werden.

Dieser unglaubliche Bilanzskandal und das wohl massive Prüfungsversagen der Wirtschaftsprüfer hat ja ungeahnte Ausmaße! Der Fall verdeutlicht einmal mehr, wie wichtig eine breite Risikostreuung über verschiedene Assetklassen, Regionen und Branchen ist.
Sicherlich kann an einzelnen Stellgrößen nachreguliert werden. Aber grundsätzlich haben wir ein umfassendes Prüfsystem – es muss nur auch angewendet werden! An vielen Stellen sind wir sogar massiv überreguliert. Möglicherweise sieht man selbst als Wirtschaftsprüfer oder BaFin vor lauter Bäumen – sprich: überbordender Vorschriften und Dokumentation – den Wald – sprich: die wirklich wichtigen Dinge – nicht mehr. Und letztendlich muss uns bewusst sein, dass bei derart krimineller Energie auch künftig massive Schadensfälle leider nicht komplett zu vermeiden sind.
Insgesamt in keinem großen Ausmaß. Allerdings gibt es eine interessante Zweiteilung: So haben wir von unabhängigen Vermögensverwaltern, aber auch von größeren Fondsgesellschaften gehört, dass institutionelle Anleger während des Corona-Crashs einige Mittel abgezogen haben – vermutlich, um unabhängig von eigenen Prognosen regulatorische und Risiko-Vorgaben zu erfüllen.
Genau. Viele haben die günstigen Kurse genutzt, um zuzukaufen. Das sehe ich als sehr positive Entwicklung unter deutschen Anlegern. Ich plädiere ja schon immer für antizyklisches Verhalten. Doch während das bei früheren Börsencrashs nicht gefruchtet hat, haben wir genau dieses Verhalten diesmal gesehen – offenbar haben viele Privatanleger dazugelernt.
Zum einen hat sich die Digitalisierung der Branche beschleunigt, nachdem viele das Thema lange vor sich hergeschoben hatten. Nun haben viele Vermögensverwalter als Folge des Lockdowns innerhalb weniger Monate einen digitalen Entwicklungssprung von mehreren Jahren gemacht.
Das auch, aber die Digitalisierung geht deutlich weiter. Das beginnt mit sogenannten Compliance-Management-Systemen (CMS). Wir haben das gesamte Compliance-System digitalisiert, sodass sämtliche Prozessabläufe, Dokumente und Vorlagen digital abgerufen werden können. Das CMS des VuV gibt es zwar schon seit geraumer Zeit, aber die digitale Version gewinnt gerade stark an Bedeutung.
Ja, das ist zum einen unser System fürs Customer-Relationship-Management, das VuV-CRM. Zwar arbeiten hier manche unserer Mitgliedsunternehmen noch über Outlook sowie mit Word oder Excel, aber das ist nicht mehr State of the Art. Zudem bieten wir das VuV-TAP, also unser Telefon-Aufzeichnungs-Portal, das Mitgliedern einen digitalen Weg bietet, der Aufzeichnungspflicht bei Telefongesprächen nachzukommen.
Richtig! Der Verband bietet jetzt ein neues Kunden-Onboarding-System an, VuV-KOS. Damit können Vermögensverwalter den gesamten Neukundenprozess digital abwickeln: vom Erfassen der Kundendaten über die Abfrage der Kenntnisse und Erfahrungen bis hin zur Eröffnung des Kontos und des Depots bei einigen der führenden Depotbanken, die hier mit an Bord sind. Damit lassen sich neue Kunden sehr effizient onboarden.
Sogar zwei. Zum einen werden Banken in der Folge des wirtschaftlichen Abschwungs möglicherweise dazu gezwungen sein, weitere Filialen zu schließen. Das könnte Vermögensverwaltern die Chancen bieten, insbesondere junge, wechselwillige Kunden abzuwerben...
Der VuV ist sehr offen gegenüber Robo-Advisors und nimmt diese bereits seit Jahren sehr gerne auf. So sind bereits zahlreiche namhafte Vertreter Mitglied im VuV. Allerdings halten sich nach meiner Überzeugung Finanzmärkte nicht an Vorgaben mathematischer Modelle – vielmehr gilt es, Emotionen, Motivationen und Herdentrieb zu berücksichtigen. Finanzmärkte sind soziale Systeme und somit interaktiv und reflexiv.
Genau. So haben viele vermögensverwaltende Fonds von unabhängigen Vermögensverwaltern in den Krisen-Monaten März und April antizyklisch agiert und die Verluste hierdurch eingrenzen können. Einzelne lagen im Juni sogar bereits wieder nahe der Nulllinie.
Davon gehen wir aktuell aus. Es wird spannend sein, erste Zahlen dazu zu sehen.
Business Strategien
Strategien
Unabhängige Vermögensverwalter mussten sich der Coronakrise an zwei Fronten stellen: zum einen als Hüter und Verwalter von Kundengeldern, zum anderen als Unternehmer. Denn auch sie waren betroffen von den Einschränkungen, die die globale Pandemie mit sich brachte. Standorte durften nicht mehr öffnen, Kundengespräche waren in der sonst auf persönlichen Kontakt bedachten Branche nur noch telefonisch oder über Online-Dienste möglich, die Märkte brachen ein. Schnell machte sich die Sorge breit: Was, wenn die Kunden in Panik ihre Gelder abziehen? Wie geht es dann weiter mit dem eigenen Geschäft?
Thomas Buckard, Mitgründer und Vorstand bei Michael Pintarelli Finanzdienstleistungen (MPF), einem Vermögensverwalter aus Wuppertal, erinnert sich beim virtuellen Citywire-Roundtable im Juni an seine Gedanken während des Corona-Crashs: „Diese Krise hatte eine andere Dimension, weil es zu Ereignissen kam, die wir uns alle nicht vorstellen konnten. Es herrschte in gewisser Weise eine Endzeitstimmung.“ Die Maßnahmen der Regierungen lösten bei Buckard unternehmerische Bedenken aus. „Die Funktionsfähigkeit der Firma stand im Mittelpunkt. Wir mussten überlegen: Was machen wir für den Fall, dass auf behördliche Veranlassung nur systemrelevante Unternehmen weiter betrieben werden können und ansonsten das Büro nicht betreten werden darf? Da mussten ganz schnell Maßnahmen getroffen werden.“ Die MPF schickte daraufhin die Hälfte des 20-köpfigen Teams in die Heimarbeit, während der Rest im Büro Abstand zueinander hielt. „Das klappte erstaunlich gut.“ Bei heißlaufenden Telefonen beruhigte seine Mannschaft die Kunden. Denn einige – wenn auch wenige – Mandanten neigten zu Panikreaktionen, sagt Buckard.
Die anderen Teilnehmer des Gesprächs haben in der Krise ähnliche Erfahrungen gemacht. Mit dabei sind Christian Schneider-Sickert, CEO und Gründer der digitalen Vermögensverwaltung Liqid, Andreas Glogger, Geschäftsführer und Gründer der Glogger & Partner Vermögensverwaltung aus Krumbach, sowie Martin Wanders, Geschäftsführer bei der unabhängigen DFP Deutsche Finanz Portfolioverwaltung aus Nürnberg.
Wie alle Vermögensverwalter sei aber auch Liqid Teil einer Wertschöpfungskette. „Wir haben schon gemerkt, dass einige Depotbanken oder auch andere Dienstleister von uns in der Anfangsphase ganz schöne Probleme hatten“, sagt Schneider-Sickert. In den Abschlussprozessen habe sich gezeigt, dass viele externe Dienstleister nicht auf Fernarbeit eingestellt waren. „Und da hat das System doch eine Weile gebraucht, um wieder anzulaufen“, erinnert er sich. Für Liqid bedeutete das, dass Prozesse ohne eigenes Verschulden ins Stocken gerieten. Von seinen Kunden sei Schneider-Sickert dagegen beeindruckt gewesen. Es habe einen ersten Schock gegeben, „aber wir haben gesehen, dass die Kunden generell bei der Stange geblieben sind. Es gab einige Kunden, die gesagt haben: ‚Mensch, das ist jetzt die Chance, noch mal richtig ins Risiko zu gehen und die Aktienquote zu erhöhen!‘ Und es gab andere, die haben gesagt: ‚Nein, wir nehmen lieber etwas Risiko raus.‘ In der Summe hat auch mich sehr überrascht, dass wir über diese kritische Periode zwischen dem 19. Februar und Ende April sehr deutliche Zuläufe gehabt haben.“

Der Großteil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der DFP arbeitet seit der Pandemie von zu Hause. Bei fünf Beschäftigten ging Wanders aber auch den Schritt der Kurzarbeit und stockte die Gehälter der Betroffenen auf 100 Prozent auf. „Man braucht schlicht niemanden am Empfang und kein Sekretariat, wenn keine Termine stattfinden und die Führungskräfte nicht im Büro sind“, sagt Wanders. Insgesamt sei sein Unternehmen sehr gut durch die Krise gekommen. Mittlerweile sind alle Mitarbeiter, die in Kurzarbeit waren, wieder voll zurückgekehrt.
„Natürlich gab es die Marktverwerfungen auf der einen Seite, auf der anderen Seite sind wir mit den Neugeldern und Neumandanten wirklich fast nicht mehr hinterher gekommen – das hält auch bis heute an“, sagt Andreas Glogger. Sein Unternehmen Glogger & Partner bekomme in der Woche im Schnitt zwei Anfragen von potenziellen neuen Kunden. „In der Krisenzeit haben auch etwa zehn Prozent unserer Mandanten wirklich signifikante Beträge nachgeschossen“, so Glogger. Das liege vor allem daran, dass die Kunden durch den engen Kontakt und viel Kommunikation wie zum Beispiel mit regelmäßigen E-Mails zum Marktgeschehen nachvollziehen konnten, wie die Firma ihre Gelder verwaltet. Der Bedarf an aktiver Betreuung war dagegen gering. „Es war schon fast gespenstisch ruhig“, sagt Glogger: „In anderen Krisen hatten wir oft mehr Kunden, die sich gerührt haben und Zuspruch psychologischer Art gebraucht haben. Das ist hier sehr flach gewesen.“
Buckard hofft, dass es durch die Krise in Zukunft einfacher werden könnte, gutes Personal zu finden. Nach der Krise sei ein guter Zeitpunkt, um zu analysieren, welche Veränderungen man umsetzen sollte. „Es ist auf jeden Fall eine Chance, neue, jüngere Mitarbeiter zu finden und sie ans Unternehmen heranzuführen und enge Partnerschaften mit den Kunden aufzubauen“, sagt Buckard. Zudem sei die Krise für Vermögensverwalter eine Gelegenheit, Beziehungen zu vertiefen und daran zu arbeiten, dass diese „auch wirklich ein Leben lang halten und über Generationen Bestand haben“.
Trotz des digitalen Ansatzes von Liqid sieht es Schneider-Sickert ähnlich. „Es ist für uns eine Frage der Verzahnung von digitalen, automatisierten Kommunikationsprozessen auf der einen Seite und dem persönlichen Kontakt auf der anderen“, sagt er. Liqid habe bewusst ein Modell gewählt, das beides ermögliche. Für Schneider-Sickert ist das Thema Personalsuche unabhängig von der Coronakrise ein Dauerthema. Dabei stehe Liqid nicht nur mit anderen Unternehmen aus der Finanzbranche im Wettbewerb, sondern auch mit der Technologie-Branche. „Der schwierigste Teil ist das digitale Umfeld, also IT-Fachleute und Produktfachleute zu finden, die ein tiefes technisches Verständnis mit einem ausreichenden Interesse und Verständnis der Vermögensverwaltung verbinden“, sagt Schneider-Sickert. Der Markt für diese Mitarbeiter sei sehr heißgelaufen. Schneider-Sickert erhofft sich von der nun ruhigeren Wirtschaftslage Vorteile. Denn die Krise löse auch einen Konsolidierungsprozess aus: „In der digitalen Vermögensverwaltung wird es in einem Jahr einen Großteil der Unternehmen nicht mehr geben, und der Wettbewerb wird sich auf die größeren Akteure konzentrieren. Da sehe ich Opportunitäten auf der Talentseite und habe die Hoffnung, ein bisschen mehr Ruhe und Beständigkeit beim Personal zu bekommen. Will heißen: Leute nicht nur zu finden, sondern eben auch zu halten.“

Nicht jeder Teilnehmer des Roundtables hat die Möglichkeit oder den Ehrgeiz, junge Mitarbeiter auszubilden. Buckard sieht das eigene Unternehmen zu schlank aufgestellt, um die mit einer Ausbildung verbundene Extra-Arbeit leisten zu können. Wanders wiederum hat schlechte Erfahrungen gemacht und befürchtet, dass junge, karriereorientierte Mitarbeiter das Unternehmen schnell wieder verlassen könnten. Er findet seine Mitarbeiter deshalb am liebsten in der Region: „Menschen, die eher regional ausgerichtet sind und nicht unbedingt die Welt noch entdecken wollen“, sagt er. Buckard will zwar nicht auf Studenten oder Auszubildende setzen, doch er will jüngeren Bewerbern, die selbst noch keinen Kundenstamm mitbringen, künftig eine Chance geben. „Die Herausforderung für die Zukunft ist, für die nachwachsende Generation attraktiv zu sein – und zwar sowohl auf der Mandantenseite als auch auf der Mitarbeiterseite“, sagt er. Attraktiv wird das Unternehmen laut Buckard, wenn es Krisen wie die Covid-19-Pandemie erfolgreich meistert, digitale Prozesse richtig integriert und den Spagat zwischen persönlicher Beratung und modernen digitalen Lösungen schafft.


MICHAEL PINTARELLI FINANZDIENSTLEISTUNGEN AG
1,7 Mrd.
AUM IN EURO
30%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
19
MITARBEITER
1200
KUNDEN
32
PUBLIKUMSFONDS
Das Unternehmen hat an einem Roundtable zu Business-Strategien teilgenommen.


LIQID ASSET MANAGEMENT GMBH
850 Mio.
AUM IN EURO
80%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
65
MITARBEITER
1
STANDORT
Das Unternehmen hat an einem Roundtable zu Business-Strategien teilgenommen.


DFP DEUTSCHE FINANZ PORTFOLIOVERWALTUNG GMBH
750 Mio.
AUM IN EURO
95%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
29
MITARBEITER
4113
KUNDEN
27
PUBLIKUMSFONDS
Das Unternehmen hat an einem Roundtable zu Business-Strategien teilgenommen.


GLOGGER & PARTNER VERMÖGENSVERWALTUNG GMBH
520 Mio.
AUM IN EURO
20%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
16
MITARBEITER
440
KUNDEN
5
STANDORTE
Das Unternehmen hat an einem Roundtable zu Business-Strategien teilgenommen.
Alternative Anlagen
Anlagen
Traditionell zählen zu den alternativen Anlagen Private Equity, Private Debt, Infrastruktur, Schiffe oder Immobilien. Aber auch Hedgefonds-Strategien, Edelmetalle, Krypto-Investments oder Volatilitätshandel können darunter fallen. Während alternative Anlagen in der Regel illiquide sind, haben sich in den vergangenen Jahren auch Fonds etabliert, über die Anleger in diese Sektoren investieren können.
Laut einer Studie von Natixis Investment Managers aus dem vergangenen Jahr, für die 200 Investmentexperten befragt wurden, setzen inzwischen 75 Prozent der Versicherer alternative Anlagen ein. 53 Prozent geben an, dass sie alternative Anlagen als Ersatz für Anleihen sehen. Ein Problem für diese Anleger ist, dass ihnen der gesetzliche Rahmen meist nur erlaubt, einen bestimmten Prozentsatz in alternative Anlagen zu investieren.
Auch bei Family Offices und Stiftungen ist die Beliebtheit alternativer Anlagen gestiegen. Einer weltweiten Umfrage von Montana Capital Partners zufolge, die sich auf Private Equity konzentriert, investieren zwei Drittel dieser Organisationen mindestens zehn Prozent ihrer Assets in diese Anlageklasse; rund ein Drittel sogar mehr als 20 Prozent des Anlagevermögens.
Für Vermögensverwalter ist der Markt an illiquiden Vermögenswerten nicht immer leicht zugänglich. Traditionell favorisieren sie liquide Anlagen. So erklärt Thomas Völker von Moneyfarm Deutschland, dass er für seine Kunden derzeit Real-Estate-Investment-Trusts bevorzugt. Johannes Hirsch von der antea Vermögensverwaltung und Michael Gollits, der bei von der Heydt & Co. arbeitet, investieren über spezialisierte Fonds in Private Equity. Auf Edelmetall- und Cat-Bond-Fonds setzt Stefan Kirchner von der Honestas Finanzmanagement. Dagegen war Reuss Private Deutschland laut Alrik Haug im Frühjahr unter anderem in Volatilitätsstrategien und Long/Short-Aktienfonds investiert.
Thomas Bartels von der Consulting Team Vermögensverwaltung hat schon früh in selbst betriebene Wind- und Solarenergie-Anlagen investiert. Michael Georgi von der Kirix Vermögensverwaltung findet Infrastrukturinvestments spannend. Randolph Kempcke vom Auretas Family Trust zählt derweil auch Investments in Schwellenländern und Frontier Markets zu den alternativen Investments und investiert dort über ein eigenes Netzwerk.


MONEYFARM DEUTSCHLAND
1 Mrd.
AUM IN EURO
100%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
126
MITARBEITER
46.000
KUNDEN
4
STANDORTE
Welche alternativen Investments sind Ihre Favoriten? Sehen Sie alternative Investments als Absicherung des Portfolios oder als Renditetreiber?
Unser Favorit im Bereich der alternativen Investments sind aktuell REITs, welche wir im niedrigen einstelligen Prozentbereich im Rahmen unserer Strategien einsetzen. Es gibt viele weitere Möglichkeiten, alternative Investments in unsere Strategien zu integrieren, und wir prüfen regelmäßig die Aufnahme neuer Anlageklassen. Dazu können beispielsweise Rohstoffinvestments, Listed Private Equity oder auch Konzepte gehören, die alternative Risikoprämien erwirtschaften – wie Volatilitätsfonds oder Carry-Vehikel. Grundsätzlich sind alternative Investments für ein breit diversifiziertes Portfolio wichtig. Wir beobachten aber im Rahmen der aktuell hohen Volatilität an den Märkten, wie sich viele ansonsten unkorrelierte Assets plötzlich in zunehmendem Gleichlauf entwickeln. Deshalb und auch, weil wir liquide Anlagen bevorzugen, allokieren wir derzeit nur geringe Beträge in alternative Investments. Wir halten aber stets die Augen offen für gute Einstiegsgelegenheiten und werden in Zukunft sicher zusätzliche Werte aus diesem Segment in unsere Portfolios aufnehmen.


REUSS PRIVATE DEUTSCHLAND AG
850 Mio.
AUM GESAMT IN EURO
705 Mio.
AUM IN DER VERMÖGENSVERWALTUNG IN EURO
100%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
3250
KUNDEN
8
PUBLIKUMSFONDS
Welche alternativen Investments sind Ihre Favoriten? Sehen Sie alternative Investments als Absicherung des Portfolios oder als Renditetreiber?
Das Spektrum an alternativen Investments ist mittlerweile ausgesprochen groß. Wir sehen darin alles, was nicht traditionelle Assetklassen wie Renten und Aktien sind. Zu Alternatives zählen wir Hedgefonds, Infrastruktur, Private Equity und Private Debt, aber auch Real Estate und Sonderformen wie zum Beispiel Crypto Assets und Cat Bonds. In der Krise im Frühjahr hat vor allem unsere Allokation in Long/Short-Volatilitätsstrategien, Long/Short-Aktien wie auch Long/Short-Credit-Opportunity-Strategien nicht nur zur Stabilisierung der Portfolios beigetragen, sondern auch einen absoluten positiven Mehrertrag geliefert. Im Rahmen unserer Allokationsentscheidung haben alternative Investmentstrategien seit jeher eine hohe Bedeutung. Über die verschiedenen Bausteine versuchen wir, robuste Portfolios aufzubauen, deren Korrelation zum Gesamtmarkt gerade auch in starken Drawdown-Phasen gering ist. Dabei steht im Vordergrund, dass alternative Investments sowohl Rendite liefern als auch dazu beitragen, das Portfolio zu diversifizieren.


CONSULTING TEAM VERMÖGENSVERWALTUNG AG
500 Mio.
AUM IN EURO
30%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
25
MITARBEITER
2400
KUNDEN
4
PUBLIKUMSFONDS
Welche alternativen Investments sind Ihre Favoriten? Sehen Sie alternative Investments als Absicherung des Portfolios oder als Renditetreiber?
Investitionen in Wind- und Solarenergie waren und sind stabilisierende Elemente in einer breiten Vermögensaufteilung. Die festen Einspeisevergütungen und die mittlerweile gute Prognosefähigkeit der Erträge sorgen für eine schwankungsarme, renditestarke Entwicklung. Wir sind im Segment erneuerbare Energien schon seit Langem investiert und mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Mittlerweile sind Windkraft- und Solaranlagen in einer breiten Schicht der Bevölkerung akzeptiert. Ein zweiter Block sind Investitionen in Immobilien. Hier achten wir auf einen breiten Mix aus Nutzungsarten und Lagen. Da die Preise für Immobilien in deutschen Großstädten extrem angezogen sind, konzentrieren wir uns auf mittelgroße Städte. Hier sind immer noch Renditen von fünf Prozent zu erzielen. Die Coronakrise hat insbesondere bei unseren Hotelimmobilien zu Mietausfällen geführt. Aufgrund der breiten Streuung und der geringen Abhängigkeit von einzelnen Mietern sind die Investments insgesamt nicht gefährdet. Da wir weiter wachsen und unseren Kunden empfehlen, zirka 30 Prozent in erneuerbaren Energien und Immobilien anzulegen, arbeiten wir daran, Anfang 2021 unseren siebten geschlossenen Immobilienfonds anbieten zu können.


ANTEA VERMÖGENSVERWALTUNG GMBH
485 Mio.
AUM IN EURO
6%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
12
MITARBEITER
3
PUBLIKUMSFONDS
1
STANDORT
Welche alternativen Investments sind Ihre Favoriten? Sehen Sie alternative Investments als Absicherung des Portfolios oder als Renditetreiber?
Unter alternativen Investments wird häufig alles außer Aktien, Anleihen und Liquidität verstanden. Bei vielen Anlegern bilden jedoch Immobilien die am stärksten berücksichtigte Anlageklasse, aber auch Wald und Agrar können eine große Rolle spielen. Beide sind alternative Investments. Wir sehen zudem Absolute Return, Infrastruktur und Rohstoffe als Bereicherung an. Besonders viel Freude haben uns Private Equity und Edelmetalle bereitet: Während in den letzten zehn Jahren der DAX im Durchschnitt mindestens einmal pro Jahr prozentual zweistellige Rückgänge durchlitt, erlebten wir im Private-Equity-Fonds Crown Premium V einen ziemlich steten Kursverlauf mit einer Internal-Rate-of-Return-Rendite von 19,4 Prozent. Das ist selbst angesichts der IRR-Besonderheiten und der Berücksichtigung der Kosten erfreulich. Wir setzen auch auf Gold, das häufig genug den idealen Gegenpol zu Aktien spielt, ohne deshalb Renditeaspekte zu vernachlässigen. Bei beiden Anlageklassen erwarten wir solche Entwicklungen auch in Zukunft. Wichtig ist, sich überhaupt mit den Vorzügen der Diversifikation zu beschäftigen. Die Umsetzung erfolgt dann entsprechend der Mandatsspezifika.
UBS
China-Anleihen: Tiefe Korrelation – gute Ergänzung
Ein Aspekt, der für ein verstärktes Engagement in China-Anleihen spricht, ist die Korrelation zu anderen Anlagen. Eine Analyse der Entwicklung verschiedenster Aktien- und Anleihenmärkte zeigt eine tiefe Korrelation von China-Anleihen zu Staatsanleihen der bedeutendsten anderen Länder. Dafür gibt es drei Hauptgründe:
- Der Anteil internationaler Investoren am Markt der chinesischen Festland-Anleihen ist mit 2,7% per Ende Juni 20201 nach wie vor sehr tief. Zum Vergleich: Am US-Anleihenmarkt liegt der entsprechende Anteil bei 26%, und am deutschen Anleihenmarkt gar bei 68%. Dies erklärt, weshalb China-Anleihen weniger von Trends an den globalen Märkten beeinflusst werden.
- Banken haben am Markt für chinesische Festland-Anleihen eine dominierende Stellung, denn sie halten mehr als die Hälfte des Volumens ausstehender Titel. Sie verfolgen einen buy-and-hold-Ansatz, der für ein bestimmtes Mass an Stabilität im Markt sorgt.
- Die Geldpolitik Chinas unterscheidet sich klar von jener anderer Länder. Während die Zentralbanken der G7-Staaten ihre Leitzinssätze praktisch auf null oder gar in den negativen Bereich senkten, ist die chinesische Zentralbank zurückhaltender und hat Raum für Zinssenkungen für den Fall dass sich die wirtschaftlichen Perspektiven verschlechtern.
Es lohnt sich, über ein Engagement in China-Anleihen nachzudenken. Mit einer starken Präsenz in China kann UBS Investoren für die besten Gelegenheiten positionieren.


VON DER HEYDT & CO. AG
430 Mio.
AUM IN EURO
70%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
8
MITARBEITER
135
KUNDEN
3
PUBLIKUMSFONDS
Welche alternativen Investments sind Ihre Favoriten? Sehen Sie alternative Investments als Absicherung des Portfolios oder als Renditetreiber?
Wir teilen das Sammelsurium der alternativen Investments in zwei Kategorien auf. Kategorie eins bewegt sich am traditionellen Aktien- oder Anleihenmarkt. Mit Short-Engagements und Derivaten wird ein vom Gesamtmarkt unabhängiger Ertrag angestrebt. Renditequelle ist dabei vor allem das Talent des Managers und nicht eine natürliche Marktrisikoprämie. Meist enttäuschen solche Long-Short-Aktien- und ähnliche Strategien in Stressphasen, weil ihre Korrelation mit den Märkten schlagartig steigt. Die zweite Kategorie enthält Anlagen abseits gängiger börsennotierter Wertpapiere. Renditequelle sind beispielsweise Illiquiditätsprämien, etwa bei Private-Debt. Auch Versicherungsprämien für die Übernahme von Risiken aus Naturkatastrophen, wie bei Cat-Bonds zählen dazu. Es sind natürliche Risikoprämien, die aber auch mit Hilfe eines Managers erschlossen werden müssen. Wir investieren mit einem Devisenmanager, der dank alternativer Marktdaten einen Informationsvorsprung hat und praktisch unkorreliert mit den Aktienmärkten ist, aber tägliche Liquidität bietet. In der zweiten Kategorie investieren wir in einen Private-Debt-Fonds, der die Lücken in der Immobilienfinanzierung schließt, die durch neue Eigenkapitalvorschriften für Banken gerissen wurden. Beides hat sich bewährt.


KIRIX VERMÖGENSVERWALTUNG AG
450 Mio.
AUM IN EURO
35%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
13
MITARBEITER
430
KUNDEN
5
PUBLIKUMSFONDS
Welche alternativen Investments sind Ihre Favoriten? Sehen Sie alternative Investments als Absicherung des Portfolios oder als Renditetreiber?
In einem Umfeld, in dem konservative Geldanlagen wie Festgelder oder Anleihen kaum oder keine Rendite mehr erzielen, benötigen wir zusätzliche Renditetreiber. Die vermutlich noch lange anhaltende Niedrigzinspolitik der Notenbanken forciert die Suche nach alternativen Investitionsmöglichkeiten. Alternative Investments sind für mich eine Anlageklasse, die keine oder nur eine geringe Korrelation zu den klassischen Aktien- und Anleihemärkten aufweist. Bei uns sind bisher hauptsächlich liquide Formen von Rohstoffen wie Gold- und Silber-ETCs und Hedgefonds-Strategien zum Einsatz gekommen. Für uns immer interessanter werden Infrastrukturinvestments, die planbare Zahlungsströme generieren. Der langfristig ausgerichtete Anlagehorizont entspricht unserer Anlagementalität hier voll und ganz. Wichtig erscheint uns eine detaillierte Risikoanalyse, die je nach Einzelinvestment von unterschiedlicher Intensität ist. Gerade für unsere institutionellen Anleger sind Infrastrukturanlagen geeignet, denn die Nachfrage nach stabilen und nachvollziehbaren Renditequellen steigt bei ihnen beständig.


HONESTAS FINANZMANAGEMENT GMBH
3,3 Mrd.
AUM IN EURO
15%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
38
MITARBEITER INKL. TIED AGENTS / GESELLSCHAFTEN
250
KUNDEN
1
PUBLIKUMSFONDS
Welche alternativen Investments sind Ihre Favoriten? Sehen Sie alternative Investments als Absicherung des Portfolios oder als Renditetreiber?
Alternative Investments umfassen innovative Anlagestrategien und -segmente, die geringe oder keine Korrelationen zu den klassischen Aktien- oder Rentenmärkten aufweisen und zur Optimierung des Rendite-Risiko-Profils von Portfolios eingesetzt werden können. Darunter fallen beispielsweise Hedgefonds, Private Equity, Immobilien- und Infrastrukturanlagen, Rohstoffe, Insurance Linked Securities, Krypto-Assets und Absolute-Return-Strategien. Letztere implementieren wir durch ein komplexes Anlagekonzept, bei dem diverse Anlagesegmente kombiniert werden. Um das Portfolio zu optimieren, nutzen wir Terminkontrakte oder sonstige risikoadjustierende Finanzinstrumente. Aktuell zählen in dieser Vermögensklasse Edelmetallinvestments zu unseren Favoriten. Konkret haben wir physisch unterlegte ETCs wie Xetra-Gold sowie den WisdomTree Physical Silver allokiert. In erster Linie sollen alternative Investments die Portfolioentwicklung stabilisieren. Aufgrund der extremen Niedrigzinspolitik der Notenbanken sind einige Strategien jedoch auch unter Renditegesichtspunkten interessant. Nicht zuletzt aufgrund des steigenden Interesses von Versicherungen und Pensionskassen erhöht sich die Nachfrage nach entsprechenden Investments kontinuierlich. Unser renditeorientiertes Kerninvestment ist der GAM Star Cat Bond Fund, dessen Management zu den renommiertesten in diesem Segment zählt.


AURETAS FAMILY TRUST GMBH
1,52 Mrd.
AUM IN EURO
4,03 Mrd.
ASSETS GESAMT IN EURO
100%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
43
MITARBEITER
7
PUBLIKUMSFONDS
Welche alternativen Investments sind Ihre Favoriten? Sehen Sie alternative Investments als Absicherung des Portfolios oder als Renditetreiber?
Alternative Investments sind ein wesentlicher Bestandteil einer vollumfänglichen Asset-Allokation. Insbesondere zählen wir hierzu die Bereiche Private Equity, Infrastruktur, Immobilien sowie Agrar- und Forst-Investments. Aufgrund ihrer spezifischen Rendite-Risiko-Profile im Vergleich zu den klassischen liquiden Investments wie Aktien und Renten sind alternative Investments unseres Erachtens ein Pflichtbaustein in einer langfristig ausgerichteten Vermögensstruktur. Neben den genannten typischen alternativen Anlageklassen zählen für uns auch die Emerging Markets sowie die Frontier Markets zu diesem Bereich, weil diese Märkte einerseits einen vergleichsweise langen Anlagehorizont erfordern, andererseits aber auch attraktive Outperformancepotenziale und gering korrelierende Wertentwicklungen gegenüber traditionellen Anlagen bieten. Unsere jahrzehntelange Erfahrung und die bestehenden Netzwerke in diesen Bereichen ermöglichen uns daher, geeigneten Mandanten – vor allem semiprofessionellen Investoren – auch in diesen Segmenten einen exklusiven Zugang zu den überdurchschnittlich erfolgreichen Spezialisten und deren Investments zu eröffnen.
Digitalisierung
Als Beispiel kann hier der Hildesheimer Vermögensverwalter Consulting Team dienen, dessen Vorstand und Mitgründer Stephan Theuer Citywire Deutschland im Mai ein Interview gab. „Wir haben es am eigenen Leib mitbekommen, was es heißt, die Verlustschwellenwarnung per Post zu versenden“, sagte Theuer damals. Auf dem Höhepunkt des Markteinbruchs im März musste das Unternehmen 150 solcher Briefe am Tag verschicken. „Sie können sich vorstellen, wie bei uns der Drucker gequalmt hat.“
Neben der klassischen Vermögensverwaltung betreibt das Consulting Team auch ein digitales Geschäft unter dem Namen CT-Direkt. Dort gab es anders als im Kerngeschäft keine qualmenden Drucker, sondern es genügten zwei oder drei Klicks, um die Informationspflicht zu erfüllen. Daher plant das Consulting Team perspektivisch, das gesamte Reporting firmenübergreifend zu digitalisieren. Das ist einfacher, schont die Umwelt – und ist langfristig kostengünstiger.
Die Digitalisierung der Vermögensverwaltung kann Unternehmen zudem dabei helfen, schneller zu wachsen. Laut einer aktuellen Studie des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der Hochschule Aschaffenburg schöpfen die meisten Vermögensverwalter ihr Potenzial in dieser Hinsicht bei weitem nicht aus und nehmen das Thema nur bedingt ernst. Ein Großteil der befragten Unternehmen glaubt zwar, dass eine computergesteuerte Vermögensverwaltung auf dem deutschen Markt eine Rolle spielen wird, aber 50 Prozent fühlen sich davon nicht bedroht und weitere 40 Prozent nur schwach.
Mit dieser Einstellung macht sich die Vermögensverwalterbranche verwundbar. Das Beratungshaus Deloitte befasste sich bereits 2014 mit der Digitalisierung im internationalen Wealth Management, das zwar nur bedingt mit den unabhängigen Vermögensverwaltern Deutschlands gleichzusetzen ist, aber doch große Schnittmengen aufweist. Schon damals warnte Deloitte: „Die Wealth-Management-Industrie ist prädestiniert für Disruption.“
Dass nicht nur Kunden mit kleinen Vermögen Bedarf an einem digitalen Angebot haben, zeigt der World Wealth Report von Capgemeni von 2019, für den die Beratungsgesellschaft Hochvermögende befragte. Nur die Hälfte der Studienteilnehmer waren mit den Online- und App-Plattformen ihres Wealth Managers oder Beraters zufrieden. Für unabhängige Vermögensverwalter, die ihre Kunden in dieser Hinsicht überzeugen, kann dies eine Möglichkeit sein, sie enger ans Unternehmen zu binden.
Aber wo sehen unabhängige Vermögensverwalter selbst die Chancen der Digitalisierung? Auf den folgenden Seiten äußern sich ausgewählte Top-50-Gesellschaften zu diesem Thema.


DWPT DEUTSCHE WERTPAPIERTREUHAND GMBH
1,26 Mrd.
AUM IN EURO
95%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
70
MITARBEITER
2600
KUNDEN
6
PUBLIKUMSFONDS
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Geschäft? Wie nutzen Sie digitale Tools?
Die Deutsche Wertpapiertreuhand hat eine integrierte digitale Infrastruktur aufgebaut. Auf dieser Basis haben wir zuerst interne Funktionen wie zum Beispiel Portfoliomanagement und Risikomanagement implementiert. Anschließend haben wir Funktionen für bestehende Mandanten eingeführt. Dazu gehören unter anderem unsere App und unser neues Mandantenportal My Wealth. Hierüber können sich Mandanten umfassend über ihr Vermögen informieren, historische Depotpositionen abrufen und mit ihrem Berater sicher kommunizieren. Es gibt ein elektronisches Postfach, ein Konfidenz-Programm und FAQs. Außerdem wollen wir laufend weitere Funktionen wie zum Beispiel die Aktualisierung von WpHG-Daten entwickeln und freischalten. Im Moment bauen wir Funktionen für neue Mandanten in den Bereichen Online Brokerage, Robo Advisor und Digital Wealth Management auf. Auch stellen wir derzeit ein neues öffentliches Informationsportal für Fondsanleger fertig. Dieses Informationsportal wird die Basis für ein hybrides Wealth-Management-Geschäft für Mandanten bilden, die digitale Funktionen nutzen, aber persönlich beraten und betreut werden wollen.


CONSERVATIVE CONCEPT PORTFOLIO MANAGEMENT AG
600 Mio.
AUM IN EURO
10%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
13
MITARBEITER
100
KUNDEN
3
PUBLIKUMSFONDS
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Geschäft? Wie nutzen Sie digitale Tools?
Wir sind sehr digitalisierungsaffin, was hauptsächlich durch unseren hohen Anteil an derivativen Investmentstrategien begründet ist. Der Handel sowie die Positionierung mit Derivaten erfordert nicht nur jederzeitigen Zugriff in Echtzeit. Unseres Erachtens ist auch die Möglichkeit der Simulation zum Beispiel von Worst-Case-Szenarios zum Management des Risikos essenziell, was nicht zuletzt die Marktbewegungen im März dieses Jahres gezeigt haben. Das gilt für uns umso mehr, als wir schwerpunktmäßig Optionen einsetzen. Wir können die Preisentwicklung einer komplexen Optionsstrategie nicht nur in Echtzeit verfolgen, sondern auch jederzeit simulieren, wie sich der Preis der Option X zum Zeitpunkt Y beim Kurs des Underlyings Z verhält. Wir haben einige proprietäre Tools auf digitaler Basis entwickelt, die uns dahingehend bei der konkreten Planung und Umsetzung der Strategien im täglichen Handel sowie bei Portfoliosimulationen, im Risikomanagement und der Administrierung helfen. Im Kundengeschäft bevorzugen wir das persönliche Gespräch und intensivieren das digitale Reporting.


HUBER, REUSS & KOLLEGEN VERMÖGENSVERWALTUNG GMBH
2,6 Mrd.
AUM IN EURO
15%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
31
MITARBEITER
950
KUNDEN
3
STANDORTE
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Geschäft? Wie nutzen Sie digitale Tools?
Die Digitalisierung hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Positiv finden wir zum Beispiel, dass wir dadurch Papier und Belege vermeiden. Das schont die Umwelt und vereinfacht viele Arbeitsabläufe. Auch der aktuelle Trend zur Videotelefonie hat positive und negative Seiten: Man trifft sich zwar seltener persönlich, spart aber Zeit, verbraucht weniger Energie und arbeitet deutlich wirtschaftlicher. Neue Geschäftsfelder haben wir durch die Digitalisierung bisher weniger erschlossen, aber alte zum Teil einfacher und effizienter gestaltet. Wenn ein Mehrwert für Kunden und uns als Firma erkennbar ist, stehen wir digitalen Tools immer offen gegenüber. Das fängt beim Webauftritt, sozialen Medien und Youtube an, betrifft aber vor allem auch das Reporting oder das digitale Kundenerlebnis etwa über eine eigene App. Wir denken heute schon an morgen: Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt in einem Maß verändern, wie es seit der Industrialisierung nicht mehr der Fall war. Es ist deshalb wichtig, immer am Ball zu bleiben und sich neuen Herausforderungen jederzeit zu stellen.


ASSET CONCEPTS GMBH
500 Mio.
AUM IN EURO
60%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
6
MITARBEITER
60
KUNDEN
1
STANDORT
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Geschäft? Wie nutzen Sie digitale Tools?
Im Rahmen unserer Vermögensverwaltung setzen wir für unsere Mandanten jeweils eine maßgeschneiderte Anlagestrategie mit kundenindividueller Wertuntergrenze um. Der dafür erforderliche hohe Grad an Individualisierung bei der börsentäglichen Kontrolle und Steuerung der Kundenportfolios lässt sich zwangsläufig nur mit einer leistungsfähigen Software sowie weitgehend automatisierten Geschäftsprozessen im Front und Back Office bewerkstelligen. Entsprechend wird die Digitalisierung von uns aktiv betrieben und hat erhebliche Auswirkungen auf unser Geschäft. Wir nutzen digitale Tools zudem zur Kommunikation mit unseren Bestandskunden und zur Akquisition von Neukunden. Last, but not least stellen wir unseren Mandanten cloudbasierte Lösungen für eine umfassende Vermögensplanung zur Verfügung.


PT ASSET MANAGEMENT GMBH
450 Mio.
AUM IN EURO
70%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
9
MITARBEITER
554
KUNDEN
7
PUBLIKUMSFONDS
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Geschäft? Wie nutzen Sie digitale Tools?
Wir sind einer der wenigen unabhängigen Vermögensverwalter, die direkt über ihre Homepage eine digitale Vermögensverwaltung anbieten. Neben unserer seit 1998 etablierten klassischen Vermögensverwaltung können internet- und technikaffine Kunden, auch ohne persönlich mit uns Kontakt aufzunehmen, von unserer jahrzehntelangen Erfahrung profitieren. Die Depotkontoeröffnung, die Legitimierung des Kunden und der Abschluss des Vermögensverwaltungsvertrages erfolgen komplett digital. Mittels eines Robos wird für den Mandanten sein persönliches, individuelles Risikoprofil ermittelt und ihm seine individuelle Anlagestrategie zugeordnet. Für das Portfoliomanagement setzen wir ETFs ein. Selbstverständlich stehen wir auch für Onlinekunden auf Wunsch persönlich für Fragen zur Verfügung. Damit wollen wir einer möglichst großen Zielgruppe mit einem Vermögen ab 10.000 Euro und losgelöst von Zeit und Raum die Möglichkeit einer unabhängigen, professionellen und individuellen Vermögensverwaltung anbieten.


TOP VERMÖGENSVERWALTUNG AG
620 Mio.
AUM IN EURO
15%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
30
MITARBEITER
6466
KUNDEN
4
PUBLIKUMSFONDS
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Geschäft? Wie nutzen Sie digitale Tools?
Die Digitalisierung macht auch vor der Finanzindustrie nicht halt. In unserem Unternehmen nutzen wir die daraus resultierenden Chancen über alle Teile der Wertschöpfungskette: vom Online-Marketing über die laufende Verwaltung der Kundendaten in einem cloudbasierten CRM-System bis hin zu einem Online-Portal für das individuelle Kundenreporting. Ziel ist die zunehmende Automatisierung manueller und ineffizienter Prozesse, um mehr Zeit für das zu haben, was uns wirklich wichtig ist: das vertrauensvolle Gespräch mit dem Kunden. Geradezu als Digitalisierungsbeschleuniger wirkt sich dabei die Coronakrise aus: Seit Beginn der Ausgangssperren haben wir viele neue digitale Prozesse wie die Video-Beratung, die digitale Order-Entgegennahme sowie die Online-Depoteröffnung bei uns eingeführt. Einen Schwerpunkt legen wir derzeit auf das Thema Lead-Veredelung, damit unsere Berater ihre zeitlich begrenzten Kapazitäten besser einteilen. Das heißt: Wir benutzen Software, die uns hilft, die Interessenten zu finden, die bereits weitgehend abschlusswillig sind. Im besten Fall kriegt unser Vertrieb potenzielle Kunden auf dem Silbertablett serviert!


CONSORTIA VERMÖGENSVERWALTUNG AG
398 Mio.
AUM IN EURO
20%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
9
MITARBEITER
103
KUNDEN
10
PUBLIKUMSFONDS
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Geschäft? Wie nutzen Sie digitale Tools?
Wir bemerken den digitalen Wandel an vielen Stellen. Der Kundenkontakt ist heute zum Beispiel viel intensiver als früher. Online-Zugänge ermöglichen Kunden zudem zu jeder Zeit einen aktuellen und transparenten Überblick zum Vermögensstatus. Das begrüßen wir. Digitale Vermögensverwaltung und Robo Advisors sind unseres Erachtens nicht aufzuhalten und können unser bestehendes Angebot in der individuellen Vermögensverwaltung und in unserem Fondsmanagement sinnvoll ergänzen. Wir wollen dieser Entwicklung der digitalen Veränderung Rechnung tragen und eine entsprechende Plattform implementieren. Onlinezugänge zu wichtigen Portalen sind sowohl intern als auch extern in Gebrauch und im Digital Banking unausweichlich. Zudem ist das Backoffice auf dem Weg zum papierlosen Büro. In der Zeit der verordneten Isolierung war es uns aber auch wichtig, den persönlichen Kontakt aufrecht zu erhalten. Mit der vorhandenen Technik konnten wir zum Beispiel über Videokonferenzen die Face-to-Face-Beratung weiterführen und mittels geteilter Bildschirme komplexere Sachverhalte anschaulich visualisieren.


HÖVELRAT HOLDING AG
> 500 Mio.
AUM IN EURO
20%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
19
MITARBEITER
> 700
KUNDEN
4
PUBLIKUMSFONDS
Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf Ihr Geschäft? Wie nutzen Sie digitale Tools?
Die Digitalisierung nimmt bei der Proaktiva eine immer stärkere Rolle ein. Als Tochterunternehmen der Hövelrat Holding profitieren wir von der Digitalkompetenz unserer Muttergesellschaft. So verbessert das webbasierte CRM-System die Kundenkommunikation und ermöglicht gleichzeitig einen effizienteren Austausch zwischen den Vermögenspartnern und den unterschiedlichen Standorten. Das Projektteam der Hövelrat Holding unterstützte uns auch beim Start unserer digitalen Vermögensverwaltung. Hier bieten wir Kunden seit Dezember 2019 bereits ab einer Einmalanlage von 25.000 Euro eine professionelle Vermögensverwaltung mit komplett digitaler Antragsstrecke an. Die Corona-Pandemie hat den Digitalisierungstrend sicherlich auch in anderen Bereichen noch einmal verstärkt. Gerade in der Zeit der Reisebeschränkungen hat sich gezeigt, dass wir in der Kommunikation zwischen den Standorten auch sehr gut auf Online-Plattformen wie Microsoft Teams zurückgreifen und unsere Besprechungen deutlich effizienter gestalten können. Mittlerweile setzen wir Teams auch für Kundengespräche ein, da auch von Kundenseite der Wunsch und das Bedürfnis nach digitaler Kommunikation zugenommen hat.
Risikosensitivität
Diese Art der Risikostreuung ist heute zunehmend problematisch, denn selbst in den USA bringen als sicher wahrgenommene Rentenpapiere wie Staats- oder Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating nur noch wenig oder gar keine Zinsen mehr. Während der Liquiditätskrise im Frühjahr fror der Markt für kurzlaufende sichere Anleihen sogar zeitweise ein, wie Frank Huttel, Leiter Portfoliomanagement der FiNet Asset Management aus Marburg, in seinem Beitrag erklärt. „Nur dank des Eingriffs der Notenbanken wurde die Liquidät wieder hergestellt“, schreibt er.
Die Frage, wie man Portfolios im Zeitalter der Niedrig- und Negativzinsen sinnvoll absichern kann, beschäftigt viele Vermögensverwalter – und die Reaktionen der Kunden sind unterschiedlich. So berichtet Martin Reich, Vorstand von Reich, Doeker & Kollegen aus München, dass einige seiner Kunden die Flucht nach vorne antreten und mehr denn je auf Aktien setzen: „Nicht weil sie weniger risikosensitiv sind, sondern weil sie nach wie vor eine Rendite haben wollen“, sagt Reich. Jochen Langhammer, Sabine Rumpf, Nina Kordes und Franz Haugg von der Münchner Hellerich GmbH sowie Mirko Albert, Vorstand der Value Experts Vermögensverwaltung mit Hauptsitz in Hannover, setzen dagegen zur Absicherung unter anderem auf eine Beimischung von Gold.
Eine andere Möglichkeit, Risiken zu managen, zeigt Uwe Günther auf, Gründer und Geschäftsführer der BPM – Berlin Portfolio Management. Er orientiert sich bei der Asset-Allokation am Börsenzyklus und hatte deswegen bereits 2018 begonnen, unattraktive Hochzinsanleihen, globale Aktien und Industrierohstoffe zu reduzieren. Martin Stötzel, Gründer und Managing Partner von der Rhein Asset Management, verwendet dagegen IT-Systeme und Simulationen, um Kundenportfolios vor großen Drawdowns zu schützen und Renditechancen trotzdem zu nutzen.
Demgegenüber warnen Philip Terwey, Walter Sommer und Dirk Sommer von der Großbötzl, Schmitz und Partner Vermögensverwaltersozietät aus Düsseldorf davor, zu sehr auf Kennzahlen zu vertrauen, wenn es um die Bewertungen von Risiken geht. Thomas Ritterbusch, Vorstand der BRW Finanz, gibt zu bedenken, dass die erhöhte Risikosensitivät, die er bei Anlegern wahrnimmt, auch mit einer intensiveren Berichterstattung zu tun hat und insofern für das Risikomanagement vor allem eines wichtig ist: die eigenen Emotionen im Griff zu haben.
Sicher ist, dass das Risikomanagement in diesem Jahr eine besondere Rolle spielt. In der ersten Jahreshälfte war dafür die Covid-19-Pandemie verantwortlich, die zu einem Abverkauf an den Märkten führte. Die Wirtschaftskrise, die durch die Pandemie ausgelöst worden ist, wird Anleger auch im zweiten Halbjahr noch beschäftigen. Auch die US-Präsidentschaftswahlen und der Schlagabtausch zwischen China und den Vereinigten Staaten könnten für Unruhe sorgen. Die Unsicherheit bleibt hoch.


BPM - BERLIN PORTFOLIO MANAGEMENT GMBH
400 Mio.
AUM IN EURO
85%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
10
MITARBEITER
120
KUNDEN
4
PUBLIKUMSFONDS
Wie hat sich die Risikosensitivität in den vergangenen Jahren verändert?
Wir haben bereits 2018 begonnen, unattraktive Hochzinsanleihen, globale Aktien und Industrierohstoffe Stück für Stück zu reduzieren. Dagegen wurden Alternatives, Edelmetalle, Prämienstrategien, Fonds für Gold- und Silberminenfirmen und flexible Credit-Strategien mit hohen Freiheitsgraden und gutem Track Record aufgestockt. Ab 2019 haben wir gegen den Markttrend langlaufende US Treasuries erworben und im Gegenzug Schwellenländeranleihen reduziert. Wir freuen uns für befreundete Wettbewerber, bei denen auch kürzere Trends und taktische Positionierungen zu Erfolgen führen, aber bei uns steht der Börsenzyklus im Vordergrund. Wir konzentrieren uns deshalb weiterhin auf die strategische Steuerung von Positionen mit wenig korrelierten Profilen, stabilem makroökonomischem Fundament und hohem zukünftigen Potenzial. Risikoadjustierte Performance ist und bleibt Ziel und Maß der Dinge. Dabei haben die klassischen Risikozuordnungen der einzelnen Assetklassen weitgehend ausgedient. Für Vermögensverwalter, die sich als aktiver Manager von Risiken verstehen, ist das heutige Umfeld ein Schlaraffenland.


RHEIN ASSET MANAGEMENT (LUX) S.A.
1,3 Mrd.
AUM IN EURO
55%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
26
MITARBEITER
500
KUNDEN
3
PUBLIKUMSFONDS
Wie hat sich die Risikosensitivität in den vergangenen Jahren verändert?
Unser Fokus auf Risikosensitivität hat sich in den letzten Jahren bewährt. Auf der Basis unseres Sensitivitätsansatzes erzielt unsere Anlagestrategie gute Renditen und schützt unsere Kunden vor größeren Drawdowns. Erheblich investiert haben wir in den vergangenen Jahren in die technische Infrastruktur. Damit hat sich unser Potenzial im Bereich der Risikosteuerung erheblich erweitert. Wir sind heute in der Lage, Risiken viel umfangreicher zu simulieren und Portfolios viel feiner zu justieren als vorher. So können wir bewusst asymmetrische Risikoprofile von Asset-Klassen ausnutzen und dabei trotzdem das Gesamtrisiko des Portfolios sowie die Volatilität gering halten. Das hat unsere Anlagestrategie in den letzten Jahren sehr stabil gemacht, wie auch die Ergebnisse von 2018, 2019 und dieses Jahres zeigen. Wir sehen in diesem Markt noch viel Potenzial.


GROSSBÖTZL, SCHMITZ & PARTNER VERMÖGENSVERWALTERSOZIETÄT GMBH
1,5 Mrd.
AUM IN EURO
10%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
11
MITARBEITER
380
KUNDEN
3
PUBLIKUMSFONDS
Wie hat sich die Risikosensitivität in den vergangenen Jahren verändert?
Ein funktionierendes Risikomanagement war schon immer Bestandteil unseres Investmentprozesses. Die Sensitivität für das Thema hat sich daher in den letzten Jahren nicht verändert. Man kann Risiko nur eingehen, wenn man es fundiert bewerten kann. Diese Chancen- und Risikoabwägung ist vorab bei jeder Investition durchzuführen. Allerdings ist unser Portfoliomanagement nicht auf die Optimierung oder das Windowdressing von Risikokennzahlen wie die Reduzierung des Beta oder die Verringerung der Volatilität ausgerichtet. Sie dienen vielmehr der kontinuierlichen Überwachung des Risikos und sind letztlich das Ergebnis unseres Selektionsprozesses. Die Risikobewertung über Systeme muss unseres Erachtens bei alledem jedoch immer hinterfragt werden. Dass wir coronabedingt einen solchen Marktabschwung erlebt haben, mag auch dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass die Risikobewertung oft anhand mathematischer Modelle wie in Stein gemeißelt ist und bei vielen Marktteilnehmern entsprechend errechnetes Risiko abgebaut werden musste. Dies war für diese natürlich fatal, weil sich die Märkte danach V-förmig wieder erholt haben.


BRW FINANZ AG
930 Mio.
AUM IN EURO
20%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
15
MITARBEITER
4
PUBLIKUMSFONDS
2
STANDORTE
Wie hat sich die Risikosensitivität in den vergangenen Jahren verändert?
Veränderungen an sich sind nicht ungewöhnlich; allerdings scheint es, als vollziehe sich der Wandel heute mit immer höherer Geschwindigkeit. Tatsächlich gibt es Beispiele, welche die Richtigkeit dieser Aussage bestätigen. Nicht grundlos hat heute jeder Taschenrechner eine höhere Rechenleistung als der Apollo Guidance Computer, welcher an Bord der Apollo 11 eine wichtige Rolle bei der ersten Mondlandung spielte. Doch allzu oft vermuten wir Veränderungen, wo in Wirklichkeit keine sind. So auch am Aktienmarkt, dessen tägliche Schwankungen heute vielfach als deutlich höher wahrgenommen werden als zu früheren Zeiten. Tatsächlich trifft das Gegenteil zu. Doch verändern Häufigkeit und Intensität der Berichterstattung unsere Wahrnehmung und lassen uns aufmerksamer werden. Ein derart erhöhtes Maß an Risikosensitivität mag bei der Bewältigung zahlreicher alltäglicher Situationen hilfreich sein, nicht so am Aktienmarkt. Fehlgeleitete Emotionen haben hier vor allem eines zur Folge: schlechte Entscheidungen. Den Anleger (und sich selbst) vor solchen zu bewahren, sollte deswegen höchste Priorität bei der professionell betriebenen Vermögensverwaltung haben.


HELLERICH GMBH
400 Mio.
AUM IN EURO
10%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
12
MITARBEITER
100
KUNDEN
2
PUBLIKUMSFONDS
Wie hat sich die Risikosensitivität in den vergangenen Jahren verändert?
Die Anforderungen an das Risikomanagement sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Den risikolosen Zins gibt es nicht mehr, dadurch hat sich das Rendite-Risiko-Verhältnis für Anleger verändert. In einem solchen Umfeld werden höhere Risiken in Kauf genommen. Darüber hinaus werden verstärkt Absicherungsinstrumente eingesetzt. Gold dient aufgrund der teils negativen Korrelation als Beimischung, und aktives Cash-Management wird zur Abfederung der Risiken genutzt.Eine höhere Volatilität der Anlageklassen ist weiterhin zu erwarten, denn sie wird unter anderem durch den Einsatz automatisierter Handelssysteme (Algorithmen), passiver Investments und rein quantitativer Strategien verstärkt. Auch die jederzeitige Verfügbarkeit von Informationen und geringe Transaktionskosten für eine breite Öffentlichkeit beschleunigen die Handelsaktivität.


VALUE EXPERTS VERMÖGENSVERWALTUNGS AG
690 Mio.
AUM IN EURO
35%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
49
MITARBEITER
1771
KUNDEN
2
PUBLIKUMSFONDS
Wie hat sich die Risikosensitivität in den vergangenen Jahren verändert?
Zu unserem Risikomanagement gehören eine aktive Steuerung der Asset-Klassen sowie eine solide und fundamental orientierte Titelauswahl. Beides wird laufend von uns überwacht und im Rahmen unseres Anlageausschusses permanent angepasst. Generell geht die Tendenz bei der Steuerung der Asset-Klassen in den letzten Jahren immer mehr zu Lasten der Rentenquote hin zu einer Risikosteuerung über die Cashquote oder die Beimischung von Gold. Das Chance-Risiko-Verhältnis hat sich aufgrund der andauernden Niedrigzinsen deutlich zu Lasten der Anleihen verändert. Vor allem Unternehmensanleihen weisen generell eine hohe Korrelation mit dem Aktienmarkt auf und bieten bei geringer Verzinsung keinen Gegenpol mehr bei fallenden Aktienmärkten. Dennoch gibt es auch selektive Chancen am Rentenmarkt. Es gibt interessante Staats- und Unternehmensanleihen, die durch die Corona-Kursturbulenzen Einstiegsmöglichkeiten bieten. Hier heißt es aber, das Geschäftsmodell, die Bonität und die Liquiditätssituation der einzelnen Emittenten am Markt genau im Auge zu behalten, denn es hat sich gezeigt, dass auch vermeintlich große Namen nicht vor heftigen Kursverlusten schützen.


REICH, DOEKER & KOLLEGEN AG
530 Mio.
AUM IN EURO
32%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
6
MITARBEITER
150
KUNDEN
4
PUBLIKUMSFONDS
Wie hat sich die Risikosensitivität in den vergangenen Jahren verändert?
Regelmäßig überprüfen wir unsere Erwartung für künftige Renditen je nach Anlageklasse. In den letzten Jahren haben wir – nach klassischer Definition – risikoreichere Anlageformen höher gewichtet, risikoärmere dagegen niedriger. Ursächlich dafür war aber nicht die Veränderung der Risikosensitivität an sich. Vielmehr hat das Verschwinden des sicheren Zinses Anleger gezwungen, die Risikoleiter emporzusteigen, wollte man die bisherige Renditeerwartung nicht gänzlich aufgeben. Wir haben diese Situation mit unseren Kunden diskutiert, wobei im Zentrum die Frage stand, wo künftig die wirklich nachhaltigen Vermögensrisiken liegen. Sind Anleihen, die beim derzeitigen Renditegefüge mit hoher Wahrscheinlichkeit reale Wertverluste verzeichnen werden, noch als sicher zu bezeichnen? Und wie sind dagegen Aktien zu bewerten, bei denen den zweifellos vorhandenen Schwankungsrisiken immerhin die Chance auf reale Kapitalzuwächse gegenübersteht? Im Ergebnis haben sich viele Kunden für eine offensivere Asset-Allokation entschieden: Nicht weil sie weniger risikosensitiv sind, sondern weil sie nach wie vor eine Rendite haben wollen.


FINET ASSET MANAGEMENT AG
500 Mio.
AUM IN EURO
95%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
6
MITARBEITER
400
KUNDEN
1
PUBLIKUMSFONDS
Wie hat sich die Risikosensitivität in den vergangenen Jahren verändert?
Aufgrund der nicht mehr vorhandenen Zinsen ist das Risiko in den Portfolios unausweichlich gestiegen. Aktien galten bis zur Coronakrise als alternativlos, und die Dividende war der neue Zins. Das hat sich inzwischen etwas relativiert. Wie schwer es ist, Portfolios resistent zu gestalten, hat man im Frühjahr gesehen. Selbst sichere, kurzlaufende Anleihen waren kurzfristig illiquide. Nur dank des Eingriffs der Notenbanken wurde die Liquidität wiederhergestellt. Aber auch alternative Strategien haben bis auf wenige Ausnahmen nicht funktioniert. Wirklich unkorrellierte Strategien sind leider rar. Unsere Kunden müssen in Zukunft einen höheren (Buch-)Verlust ertragen können und einen längeren Anlagehorizont mitbringen. Mit anderen Worten: Sie müssen jetzt weniger risikosensitiv sein.
ESG
Der Trend zur Nachhaltigkeit bei Geldanlagen ist ungebrochen. Und er hat auch Auswirkungen auf die Rendite. So performten während der Marktturbulenzen im ersten Quartal ESG-Fonds im Durchschnitt spürbar besser als nicht nachhaltig verwaltete Investmentvehikel. Im Juni zeigte der Fall Wirecard, dass ESG-Kriterien, wenn sie konsequent angewandt werden, Anleger vor bösen Überraschungen schützen können. So hatte der Asset Manager Allianz Global Investors Wirecard-Aktien schon seit Jahren nicht mehr in den eigenen Fonds berücksichtigt, weil die Skandalfirma den Nachhaltigkeitskriterien nicht genügte. Zur Nachhaltigkeit gehört nämlich nicht nur die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards, sondern auch der Prinzipien guter Unternehmensführung.
Jahrelang galt der Fokus bei Nachhaltigkeitsfonds dagegen dem „E“, das für Environment steht. Langsam dämmert es aber vielen Anlegern, dass diese Konzentration auf Umweltkriterien vielleicht zu einseitig gewesen ist. In diesem Magazin nähern wir uns dem Thema Nachhaltigkeit in zwei Interviews, in denen die Gesprächspartnerinnen erstaunlich offen auch Probleme in diesem Bereich ansprechen. So kritisiert Wiebke Merbeth, Leiterin Nachhaltigkeit bei der BayernInvest, die Konsolidierung bei den ESG-Ratingagenturen. Und statt vor Greenwashing zu warnen, sieht sie eine größere Gefahr im Regenbogen-Washing. Was sich dahinter verbirgt, lesen Sie im Interview.
Ebenso wie die BayernInvest, die als einer der ersten deutschen Asset Manager 2011 die Principles for Responsible Investment unterzeichnete, kann auch der kanadische Asset Manager BMO Global Asset Management auf eine lange Geschichte bei nachhaltigen Anlagen verweisen. Das entsprechende Team ist vor mehr als 30 Jahren gegründet worden. Im Interview erklären Alice Evans und Claudia Wearmouth, Co-Heads für Responsible Investment bei BMO GAM, mit welchen ESG-Datenanbietern sie gute Erfahrungen gemacht haben und wie ihre Gesellschaft ihren Einfluss bei Hauptversammlungen geltend macht. So stimmte BMO GAM 2018 bei einer Hauptversammlung gegen die Übernahme von Monsanto durch Bayer.

Interview-BayernInvest

In gewissem Maß ja, denn die Detailtiefe von ESG-Informationen hängt mitunter stark von der Unternehmensgröße und damit den internen Ressourcen ab. Mehr Kapazitäten für die Beantwortung von ESG-Fragebögen heißt mehr Detailtiefe, was sich wiederum positiv auf die Ermittlung der Scores auswirkt. Im Gegenzug werden möglicherweise Unternehmen abgestraft, die zwar im Kerngeschäft nachhaltig sind, aber nicht die personellen Möglichkeiten haben, denselben bürokratischen Aufwand zu betreiben. Auch Asset Manager haben einen Mehraufwand. Ich denke dabei an die gestiegenen Anforderungen an die IT-Infrastruktur und an das Portfoliomanagement. Wir sehen uns einer Flut von Nachhaltigkeitsinformationen gegenüber. All diese Daten müssen künftig in einen aussagekräftigen Zusammenhang zwischen Risikoanalyse und Renditeerwartung gebracht werden.
Ja, sicher. Allerdings – und diese Beobachtung ist nicht von der Hand zu weisen – kommen Nachhaltigkeits-Ratingagenturen fast alle aus dem angloamerikanischen Raum. Ich bedauere es sehr, dass sich die Europäer hier das Zepter aus der Hand haben nehmen lassen. Die Folge ist eine Oligopol-Struktur, wie wir sie heute vorfinden. Vor allem bei Preismechanismen und strategischen Partnerschaften ruft diese ein Störgefühl hervor.
In den nächsten Monaten erwarten wir durch die Erweiterung der Benchmark-Verordnung zahlreiche aktive und passive Fondsstrategien, die sich an den neuen Klima-Benchmarks orientieren. Bis 30. April 2022 ist demnach für jeden Referenzwert zu klären, ob und inwieweit ESG-Faktoren berücksichtigt werden. Es gibt zudem Indizes, die sich auf die SDGs – also die UN-Nachhaltigkeitsziele – fokussieren oder mit einem spezifischen ESG-Filter arbeiten. Darüber hinaus sind noch viele weitere Ansätze möglich, ich denke beispielsweise an Biodiversitäts- oder Wasser-Benchmarks. Von dieser Explosion an Benchmarks profitieren in erster Linie Indexanbieter, nicht aber Anleger, die Wert auf Transparenz und Validität legen. Wer ESG-orientiert investieren möchte, ist grundsätzlich nicht auf die Nutzung entsprechender Indizes angewiesen. Bei zu vielen Benchmarks laufen wir Gefahr, bei der strategischen Asset-Allokation sowie im Vergleich von Indizes und Peergroups das Gebot der Transparenz aus den Augen zu verlieren.
Einer strategischen Asset-Allokation liegen Einschätzungen zur langfristigen Kapitalmarktentwicklung zugrunde. Das Hauptziel, bestimmte Cashflow- und Renditeerwartungen zu erfüllen, ändert sich durch die Integration von ESG-Aspekten nicht. Weiterhin steht ein möglichst optimales Verhältnis von Rendite zu Risiko im Fokus. Fondsmanager müssen aber mittlerweile Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte sowie regulatorische Veränderungen bei Investmententscheidungen immer stärker berücksichtigen und diese in den Portfoliokontext bringen. Es gilt also, die strategische Asset-Allokation um solche neuen Blickwinkel zu ergänzen. Die Kunst besteht deshalb heute und zukünftig darin, diese Aufgabe mit einer professionellen Portfoliooptimierung, dem Grundprinzip strategischer Asset-Allokation, zu lösen. Darüber hinaus sind die individuellen Rahmenbedingungen der Kunden und der jeweilige investorenspezifische Nachhaltigkeitskanon zu berücksichtigen.
Mit dem aktuellen Trend hin zu eng gefassten nachhaltigen Ansätzen nimmt die Gefahr einer Blasenbildung zu. Das gilt vor allem für Titel, die bereits sehr gute ESG-Werte aufweisen und deshalb gut bei nachhaltigkeitsorientierten Anlegern ankommen. Mit anderen Worten: Der Zusammenhang von Risiko und Rendite beziehungsweise Kursentwicklungspotenzial wird von einem Nachfrageboom aufgrund eines bestimmten ESG-Scores abgelöst, der nicht mehr preisbegründet ist.
Greenwashing ist nicht das Problem. Wir sollten vielmehr die Motivation für Nachhaltigkeitsambitionen hinterfragen. Meine Sorge gilt dem Regenbogen-Washing. Damit meine ich Unternehmen, die UN-Nachhaltigkeitsziele – also SDGs – zwar erfüllen, die ESG-Risikoanalyse jedoch vernachlässigen. Für Anleger ist es daher umso wichtiger, vorab eine saubere Nachhaltigkeitsstrategie zu definieren. Sie müssen Flagge zeigen, um das ESG-Wertesystem weiter voranzutreiben.
Dem Transformationsprozess wird zu wenig Zeit eingeräumt. Was man auch nicht außer acht lassen darf: Kraft und Schweiß auf Initiativen zu vergeuden, die zwar durchsetzbar, aber im Endeffekt nicht durchhaltbar sind, ist vergebene Liebesmüh. Wir können nicht von jetzt auf gleich die gesamte Regulatorik umkrempeln und erwarten, dass der Markt so nachhaltiger wird. Wenn wir zu schnell zu viel wollen, bleibt viel auf der Strecke. Was zählt, sind Wesentlichkeit und Verhältnismäßigkeit. Allein die Anpassung von Fonds an die EU-Taxonomie wird sich über Jahre hinziehen. Veränderung benötigt Zeit, vor allem, wenn es um etwas so Gewaltiges wie die Neuausrichtung der Fondsindustrie geht. Was wir jetzt brauchen, ist eine Phase des Reflektierens. Wir müssen uns darüber klar werden, was wir bisher erreicht haben.
Covid-19 hat sich als ESG-Katalysator herausgestellt und in dieser Eigenschaft vor allem den Blick auf die soziale Komponente geschärft. Unternehmen haben beispielsweise ein ganz neues Verantwortungsbewusstsein für ihre Mitarbeiter entwickelt, was sich unter anderem positiv auf Arbeitsschutzmaßnahmen auswirkt. Die Pandemie ist unbestritten eine Zäsur. Sie ist der Beweis dafür, wie schnell sich Nachhaltigkeitskennzahlen verbessern können, wenn alle an einem Strang ziehen. Sie hat uns auch gezeigt, dass bereits in einer relativ kurzen Zeitspanne tiefgreifende Veränderungen möglich sind. Jetzt liegt es an uns, Hybridlösungen zu entwickeln, die uns gestärkt aus den vergangenen Monaten hervorgehen lassen. Wir brauchen Kompromissansätze, was Arbeitsort, Arbeitszeit, Veranstaltungen oder Meetingkultur angeht. Wir haben ja gesehen, was technisch alles möglich ist.

ist 2020 als Leiterin Nachhaltigkeit zur BayernInvest gewechselt. Zu ihren Hauptaufgaben gehört es, die Implementierung von Nachhaltigkeitsansätzen in Investmentprozessen und im Dialog mit Investoren zu intensivieren. 2019 wurde sie als konstituierendes Mitglied in den Sustainable-Finance-Beirat berufen, der die Bundesregierung im Bereich nachhaltige Finanzen berät. In der Kundenbetreuung ist Merbeth seit 2001 tätig, zuerst für Privat- und Firmenkunden bei der Dresdner Bank, dann von 2007 bis 2019 für institutionelle Adressen bei HSBC Global Asset Management Deutschland. Durch den Fokus insbesondere auf kirchliche Investorengruppen beschäftigte sie sich schon früh mit Nachhaltigkeitsansätzen, dem Risiko von gestrandeten Vermögenswerten und thematischen Ausschlusslisten.

interview BMO Global AM

evans: Ehrlich gesagt, sehen wir das Problem des Greenwashings auch. Einige Asset Manager bezeichnen zwar manche ihrer Fonds als nachhaltig, aber denken nicht unbedingt in Gänze über ihren Ansatz nach.
wearmouth: Erstens haben wir lange Erfahrung mit nachhaltigen Investments, da unser Team vor mehr als 30 Jahren gegründet worden ist, als manche Konkurrenten den Ansatz noch als Tree Hugging oder weltfremdes Ökotum verspotteten. Vor wenigen Wochen haben wir unser 20. Teammitglied eingestellt. Das zeigt, dass wir auch substanzielle Ressourcen für die nötige detaillierte Arbeit bekommen.evans: Dabei versuchen wir, unsere Fondsmanager mit einem so durchdachten Ansatz wie möglich zu unterstützen; zum Beispiel, indem wir unsere ESG-Ratings so gestalten, dass wir so genau wie möglich unterscheiden können: Welche Firmen setzen sich für Nachhaltigkeit ein – und welche nicht?
evans: Klar ist Nachhaltigkeit komplex zu messen – und vieles bei sogenannten ESG-Daten ist in Wirklichkeit nur Meinung! Denn unterschiedliche Analyse-Methoden bringen unterschiedliche Ergebnisse. Für uns sind die Daten daher nur ein Ausgangspunkt für eine tiefere Analyse, die zu den jeweiligen Anlagestrategien passt.
Alice Evans
wearmouth: Das versuchen wir natürlich. Dafür suchen wir zunächst die besten externen ESG-Gesamtzahlen. Für uns sind das derzeit die von MSCI. Dann verbessern wir diese weiter, indem wir sie bereinigen und das sogenannte Signal-Rausch-Verhältnis verbessern. Wir zerlegen die Zahlen also in E, S und G – also in Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – und in deren Subkomponenten. Dann analysieren wir, ob wir die einzelnen Komponenten anders bewerten und gewichten sollten. Darüber hinaus suchen wir ständig bessere Datenquellen für einzelne Komponenten. Beispielsweise ergänzen wir gerade den Aspekt Unternehmensführung mit dem Governance Quality Score des Analysehauses ISS.
evans: Richtig. Bei den Fonds hat unser Responsible-Investment-Team bei jeder Portfolio-Entscheidung ein Veto-Recht, mit dem wir Firmen ausschließen, deren Produkte oder Verhalten unserem Standard für Responsible Investments nicht entsprechen.
wearmouth: Ein Negativ-Screening ist Teil eins unserer dreiteiligen Strategie: Vermeiden, Investieren und Verbessern. Bei der Responsible-Fonds-Palette liegt der Fokus auf dem Vermeiden nicht nachhaltiger Firmen. Aber in der Fonds-Palette für Sustainable Opportunities suchen wir gezielt nach Nachhaltigkeits-Champions.
evans: Da haben wir zwei Hebel. Erstens unser Abstimmungsverhalten auf Hauptversammlungen von Firmen, von denen wir Aktien besitzen. So haben wir 2019 bei insgesamt 131.241 Beschlüssen auf Hauptversammlungen abgestimmt – in 22 Prozent der Fälle gegen die Beschlussvorlage des Managements.
evans: Genau. Nach der umstrittenen Übernahme von Monsanto stimmten 55 Prozent der Bayer-Anteilseigner, darunter auch wir, gegen eine Entlastung des Vorstandchefs Werner Baumann. Solch ein Misstrauensvotum gegen einen DAX-Vorstand hatte es zuvor noch nie gegeben.
evans: Das stimmt. Es war dennoch ein Aufruf, die Unternehmenspolitik zu ändern. Und es war ein Meilenstein in der Emanzipation von Anlegern in Deutschland, die auf Hauptversammlungen immer lauter mitreden.
wearmouth: Ja, seit 2000 geben uns institutionelle Investoren wie Versicherungen oder Pensionskassen das Recht, in deren Namen mit Unternehmen in den Dialog zu treten oder sogar auf Hauptversammlungen deren Stimmrecht auszuüben. Heute vertreten wir Investoren weltweit – darunter zwölf aus Deutschland – mit einem Wertpapierbestand von rund 170 Milliarden Euro.
evans: Für uns ist das der zweite Hebel. Es ist zwar oft schwer nachzuweisen, dass bestimmte Veränderungen einzig auf den Dialog mit Investoren zurückzuführen sind. Aber die indonesische Bank Mandiri erklärte uns beispielsweise, dass einige Verbesserungen von der Unterstützung durch Investoren ausgingen.
evans: Wir konnten die Bank überzeugen, dass ihre Risiko-Einschätzung für Kredite an Palmöl-Unternehmen mangelhaft war. Daher sagte die Bank zu, Kriterien der Nachhaltigkeit stärker in die Kreditvergabe einzubeziehen. Für uns geht die Arbeit dort natürlich weiter. Aber es war ein guter Start.
Claudia Wearmouth
Evans
ist Co-Leiterin des Responsible-Investment-Teams von BMO GAM. Sie ist 2018 zu dem Unternehmen zurückgekehrt, nachdem sie dort schon von 2010 bis 2016 gearbeitet hatte, zuletzt als Co-Lead-Managerin des Responsible Global Equity Fonds. Zuvor war sie Fondsmanagerin für ESG-Fonds bei J.P. Morgan AM und bei Henderson Global Investors gewesen.
ist Co-Leiterin des Responsible-Investment-Teams von BMO GAM. Sie ist 2007 zu BMO gestoßen. Zuvor arbeitete sie fünf Jahre lang beim Londoner Wohltätigkeits-Start-up New Philanthropy Capital, wo sie die Auswirkungen von Spenden analysierte und Privatpersonen und Unternehmen zu ihren Spenden-Strategien beriet.

Asset-Allokation
Auch die Vermögensverwalter, die Mitte Juni an einem Video-Roundtable zum Thema Allokation teilnehmen, sind von den Turbulenzen im Frühjahr überrascht worden. Zwar haben die Teilnehmer allesamt schon Marktkrisen erlebt. Die jetzige ist aber auch insofern einzigartig, als sie durch eine weltweite Pandemie ausgelöst worden ist. „Anders als bei den vorhergehenden Börsenkrisen wurde diese Krise nicht durch Fehlentwicklungen im Kapitalmarkt selbst, sondern durch einen exogenen Schock ausgelöst“, sagt Eric Wiese, Gründer und Geschäftsführer der NFS Hamburger Vermögen. Andreas Schyra, Vorstandsmitglied der PVV in Essen, sieht die politische Reaktion auf die Krise als den entscheidenden Impuls für die wirtschaftliche Krise: „Das größte Risiko, mit dem wir alle nicht gerechnet haben, war der komplette Shutdown. Ich hätte es mir persönlich niemals vorstellen können, dass wir eine solche Maßnahme in Deutschland und auch global sehen könnten.“
Auch das Ausmaß des Abverkaufs ließ den einen oder anderen staunen, denn er erfasste nahezu alle Anlageklassen und Sektoren. „Dabei wurde zum Beispiel auch nicht zwischen Geschäftsmodellen unterschieden, die eventuell auch von der Coronakrise profitieren können, wie zum Beispiel bei einigen Tech-Unternehmen. Wir waren auch ein Stück weit davon überrascht, dass auch Anleihen und Gold stark unter Druck gekommen sind“, sagt Saliou Amann, Leiter Investment Office bei der Lunis Vermögensmanagement. Amann meint, dass zu einem gewissen Grad auch quantitative Strategien diesen Crash mitverursacht haben. Diese Strategien mussten nach Verletzung gewisser Risikolimits Risikopositionen glatt stellen und hatten so die Abwärtsbewegung noch verstärkt.
Ebenso unverhofft kam für manche aber auch die rasche Erholung, die denen Recht gab, die die Krise ausgesessen und nichts verkauft hatten. Anfang Juni hatte der S&P 500 seine Verluste weitgehend wettgemacht und lag im Vergleich zum Jahresanfang nur noch geringfügig im Minus. „Das erste Halbjahr zeigt, dass der, der langfristig denkt, auch belohnt wird, wenn er auf Aktien setzt“, sagt Andreas Hauser, Portfoliomanager und Mitgesellschafter bei Habbel, Pohlig & Partner in Wiesbaden. Trotzdem hatte Hauser in seinem Fonds Aktien Südeuropa UI die Cash-Quote zeitweise auf knapp über 30 Prozent erhöht. Mitte Juni lag sie dagegen nur noch bei 18 Prozent. „Wir sind der Meinung, dass die letzten Wochen und Monate zu düster gesehen worden sind und blicken recht optimistisch in das zweite Halbjahr“, sagt er. Chancen sieht Hauser zum Beispiel bei den Branchen Technologie und Pharma – auch über das Gesamtjahr hinaus.
Auch PVV-Vorstand Schyra findet Aktien aus dem Gesundheitssektor interessant. Zu den Branchen, denen er skeptisch gegenüber steht, gehören zum Beispiel die Banken, die unter einer Pleitewelle besonders leiden würden. Auch von anderen Sektoren hält er sich fern. „Wir haben uns vor der Krise schon bei Automobilwerten deutlich zurückgehalten und sind momentan immer noch weit davon entfernt, in diesem Bereich neu zu investieren“, sagt er. Auch die Tourismus-Branche könnte unter dem Corona-Schock noch lange leiden: „Ich gehe davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis sie wieder auf dem Niveau vor der Krise sein wird.“ Doch gilt es auch in diesem Sektor, zwischen den einzelnen Unternehmen zu unterscheiden. Eine Firma wie die Lufthansa würde der Staat vor einer drohenden Pleite vermutlich retten, andere Unternehmen dagegen eher nicht, glaubt Schyra: „Es gibt ja nicht nur Banken, die systemrelevant sind, sondern auch außerhalb der Finanzbranche Unternehmen, die mindestens genauso wichtig sind.“
Einig sind sich die Teilnehmer, dass die Erholung an den Finanzmärkten, die seit dem März-Crash stattfand, vor allem den energischen Maßnahmen der Notenbanken zuzuschreiben ist. Die Folgen für die Anleihemärkte sind laut Eric Wiese nicht absehbar: „Wie sich das Gelddrucken langfristig auswirkt, vermag kein Mensch zu sagen. Wir haben fast keine Zinsen, was natürlich auch ein Riesenproblem auf der Rentenseite bereitet. Ich frage mich immer: Was ist eigentlich die konservative Alternative zu Anleihen? Wo kriegt man jetzt noch konservative Investments her? Anleihen, insbesondere Unternehmensanleihen, sind eine Assetklasse, die sich als nicht mehr krisenfest erwiesen hat, und – auch wenn das jetzt hart klingt – die man als Renditequelle komplett vergessen kann.“
Diese strenge Ansicht teilt Andreas Hauser nicht – oder nur zum Teil. Zwar versteht er Wieses Bedenken gegenüber Rentenpapieren. Auf ihre stabilisierende Rolle will sein Unternehmen Habbel, Pohlig & Partner aber nach wie vor nicht verzichten – „wobei der Anteil an den Renten die letzten Jahre nach und nach zurückgegangen ist“, so Hauser. Nach wie vor haben Anleihen aus seiner Sicht eine „Ankerfunktion, um eine gewisse Ruhe in das Depot reinzubekommen. Die Performance erzielen wir über andere Bestandteile wie Aktien oder auch Edelmetalle.“ Gegenüber seinen Kunden bringen ihn die Niedrigzinsen aber zuweilen in Erklärungsnot. Gerade für konservative Anleger werde es zunehmend schwierig, überhaupt noch Produkte zu finden, so Hauser.
Das ist einer der Gründe, weswegen viele Investoren seit Jahren in alternative Anlagen drängen. In dieser Anlageklasse investiert Lunis zum einen in Private Equity und zum anderen in Edelmetalle. Amann sieht Gold als die Anlageklasse mit den geringsten Risiken und als „Proxy für Staatsanleihen“. Für Lunis sind Edelmetalle sowohl eine strategische als auch eine taktische Position. Ende des vergangenen Jahres hatte Amann den Anteil an Gold und Goldminenaktien taktisch erhöht und die Position im Rahmen einer Portfolio-Umschichtung im Mai wieder verringert und stattdessen Positionen in Aktien von Zyklikern aufgebaut. „Wir halten aber weiterhin ein Übergewicht bei Edelmetallen“, sagt er.
Auch in der Asset-Allokation von Habbel, Pohlig & Partner spielen Edelmetall-Positionen bei Gold, Silber, Palladium und Platin eine wichtige Rolle. Daneben richtet Hauser sein Augenmerk aber seit einiger Zeit auf Infrastruktur-Investments. „Das Thema Private Equity finden wir durchaus sehr spannend. Das Problem ist halt nur, dass wir uns auf liquide Märkte konzentrieren wollen“, erklärt er. Infrastruktur-Investments böten hier insofern eine gute Alternative, als es inzwischen auch viele aktive Fonds gebe, die das Thema abdeckten. „Hier gibt es viele aktive Manager, die gute Arbeit leisten“, sagt er.
Eric Wiese findet im Alternatives-Bereich dagegen Long-Volatilitätsstrategien interessant. Über Jahre war die Volatilität an den Aktienmärkten niedrig, doch das könnte sich infolge der Coronakrise ändern. „Ich glaube, dass wir die nächsten zwei bis drei Jahre eine extreme Vola erleben werden“, sagt er: „Aktienkurse leben nun einmal von Berichten und Erwartungen, und da wird es noch ordentlich Einschläge geben. Die Vola wird hoch bleiben – davon kann man sicherlich auch ein Stück weit profitieren.“
Verstärken könnte diese Volatilität die Heerschar an Privatanlegern, die seit der Coronakrise in den Markt gedrängt sind – zum ersten Mal seit Jahren. In den USA ist dieser Trend vor allem mit dem Online-Anbieter Robinhood verbunden. Wiese weist darauf hin, dass viele Depotbanken, mit denen die NFS Hamburger Vermögen zusammenarbeitet, ein ähnliches Phänomen in Deutschland beobachten. „Die Mitarbeiter waren im Homeoffice, aber die Banken hatten ein Antragsaufkommen, das teilweise 400 Prozent höher war als normal. Die Deutschen waren ja immer wahnsinnig zurückhaltend, was Aktien angeht. Aber vielleicht ändert sich da ja etwas.“ Hauser ist da skeptischer: „Ich glaube nach wie vor, dass die Deutschen keine großen Aktienanleger sind. Da wird auch die Krise nicht viel bewegt haben.“

Wie sich Aktien und andere Anlagen in den nächsten Jahren verhalten werden, wird auch davon abhängen, welche Effekte die Maßnahmen der Notenbanken langfristig zeigen. Schon nach der Finanzkrise ging die Angst vor einer neuen Inflation um, weil die Zentralbanken zu ungewöhnlichen Maßnahmen wie der quantitativen Lockerung griffen. Stattdessen gab es eine Phase mit niedrigen Zinsen und langsamem Wirtschaftswachstum. Ob es dieses Mal anders sein könnte, ist ungewiss. PVV-Vorstand Schyra glaubt jedenfalls nicht, dass es tatsächlich zu einer neuen Inflation kommt. Schließlich versuchen die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank schon seit Jahren erfolglos, Inflation zu erzeugen: „Wenn wir uns die Inflationsraten der letzten Jahre anschauen, sind wir weit weg vom Zielniveau der EZB.“ Wohin die Experimente der Notenbanken führen könnten, wagt auch Schyra nicht vorauszusagen: „Ich glaube, dass es niemanden auf der Welt gibt, der prognostizieren kann, was passiert. Das ist eine ganz neue Welt, die derzeit jedoch erneut zu einer Asset-Price-Inflation führt.“
Trotzdem lässt sich Wiese auf ein Gedankenspiel ein. „Wenn die ganzen Schulden weginflationiert werden können, wie es die Staaten jetzt vorhaben, wäre das eine tolle Sache“, sagt er. „Aber natürlich basiert das System auf Vertrauen. Und wenn dieses Vertrauen an irgendeiner Stelle mal zusammenbricht, dann hat das Auswirkungen.“ Gerade in solchen Zeiten der Ungewissheit ist es für Kunden wichtig, das Gespräch mit erfahrenen Vermögensverwaltern suchen zu können. Privatanleger reagieren bei Marktabstürzen wie im März schnell panisch und verkaufen zum falschen Zeitpunkt. Insofern bewährt es sich gerade in Krisen, wenn Anleger ihr Geld Vermögensverwaltern anvertrauen, statt es selbst anzulegen. Hauser erzählt, dass sich nur wenige seiner Kunden dazu entschieden hätten, ihre Anlagen zu liquidieren. Die meisten seien ruhig geblieben, was Hauser auch auf die Beratungsarbeit seiner Vermögensverwaltung zurückführt. „Wir waren sehr aktiv und haben versucht, Gespräche zu führen oder Videokonferenzen zu machen“, sagt er. „Ich glaube, es war gut, dass wir das Gespräch gesucht haben.“Der Crash im Frühjahr ist bereits jetzt ein historisches Ereignis. Zwar gab es Zeiten, in denen die Aktienbörsen tiefer als im Februar und März dieses Jahres gefallen sind. Doch war die Schnelligkeit der Abwärtsbewegung atemberaubend. Bei der Wall-Street-Panik von 1929 dauerte es 56 Tage, bis der Markt 25 Prozent gefallen war. Der Corona-Crash, in dem Dow Jones und Dax um knapp 40 Prozent absackten, spielte sich dagegen in weniger als einem Monat ab. Nur den schnellen Reaktionen der Notenbanken war es zu verdanken, dass die Börsen nicht noch tiefer stürzten und auf den schnellen Crash die ebenso rasche Erholung folgte.


LUNIS VERMÖGENSMANAGEMENT AG
1,5 Mrd.
AUM IN EURO
25%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
38
MITARBEITER
500
KUNDEN
6
STANDORTE
Das Unternehmen hat an einem Roundtable zum Thema Asset-Allokation teilgenommen.


NFS HAMBURGER VERMÖGEN GMBH
1,15 Mrd.
AUM IN EURO
100%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
18
MITARBEITER
9000
KUNDEN
1
STANDORT
Das Unternehmen hat an einem Roundtable zum Thema Asset-Allokation teilgenommen.


PVV AG
755 Mio.
AUM IN EURO
20%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
14
MITARBEITER
530
KUNDEN
7
PUBLIKUMSFONDS
Das Unternehmen hat an einem Roundtable zum Thema Asset-Allokation teilgenommen.


HABBEL, POHLIG & PARTNER VERMÖGENSVERWALTUNG GMBH
600 Mio.
AUM IN EURO
35%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
14
MITARBEITER
455
KUNDEN
4
PUBLIKUMSFONDS
Das Unternehmen hat an einem Roundtable zum Thema Asset-Allokation teilgenommen.
Die beste Anlage aller Zeiten

Zugegeben: Die Frage ist ein wenig unfair. Oder sagen wir: viel zu pauschal. Denn natürlich gibt es so etwas nicht wie die besten Investments aller Zeiten. Anlagen hängen immer auch vom Umfeld ab, in denen man sie tätigt, und von der Person, für die sie gedacht sind. Insofern ist jede Antwort hier vorläufig und unvollständig. Darum geht es hier aber auch nicht. Sondern darum, Stellung zu beziehen und Diskussionen anzuregen.
Den Anfang macht Stefan Mayerhofer, Vorstand der Bayerischen Vermögen. Ganz im Sinne einer ganzheitlichen Beratung nennt er unterschiedliche Pfeiler für den Vermögensaufbau: die eigene Immobilie, Gold, Aktien aus defensiven Branchen wie Lebensmittel und Gesundheit, aber auch die Fonds von Flossbach von Storch.
Manfred Rath, Portfoliomanager bei der KSW Vermögensverwaltung, setzt dagegen auf US- und Technologie-Fonds. Sie haben nicht erst seit der Coronakrise eine erstaunliche Performance hingelegt. Auch Marco Herrmann, Geschäftsführer und Chief Investment Officer der Fiduka Depotverwaltung, baut auf den Megatrend Technologie, findet aber auch Biotech-Titel langfristig spannend.
Ein weiterer Dauerbrenner sind Qualitätsaktien. Herrmann nennt sie als sein bestes Investment, aber auch Burkhard Wagner, Vorstandssprecher der Partners Vermögensmanagement, der von „Aktien für die Ewigkeit“ spricht, womit er Qualitätsaktien mit konjunkturresistenten Geschäftsmodellen und stetig wachsenden Dividenden meint. Die Beschreibung deckt sich ungefähr mit dem Beuteschema von Stephan Simon, Vorstand der Vermögenskultur in München, der gut geführte, krisenfeste Unternehmen mit solider Bilanz und nachhaltiger Dividende mag – vor allem als Direktanlage. Dominikus Wagner, Vorstand der Wagner & Florack Vermögensverwaltung, stellt dagegen zwei Aktienfonds vor, die so investieren, wie er selbst: nämlich in Aktien mit hohem und robustem Cash Flow, niedrigem Kapitalbedarf und hohen Skaleneffekten.
Dagegen geben die Spiekermann-Vorstände Dirk Scherz, Thomas Acker und Sebastian Kotte zu bedenken, dass seit den siebziger Jahren immer neue Anlageklassen zu den Gewinnern zählten: in den 70ern Gold, in den 80ern Japan-Aktien, in den 90ern amerikanische Tech-Aktien. Und Martin Stürner, Vorstand der PEH Wertpapier, hält ein Plädoyer für vermögensverwaltende Aktienstrategien, die die Freiheit haben, die Aktienquote stark anzupassen und bei der Datenanalyse auch auf künstliche Intelligenz zu setzen. Was sind Ihre besten Investments? Schreiben Sie uns an redaktion@citywire.de.


BAYERISCHE VERMÖGEN AG
2,3 Mrd.
AUM IN EURO
90%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
30
MITARBEITER
2000
KUNDEN
3
PUBLIKUMSFONDS
Was sind aus Ihrer Sicht die besten Investments aller Zeiten?
Aus unserer Sicht gehören neben der eigenen Immobilie für die Altersvorsorge wachstumsstarke Aktien mit einem klaren Geschäftsmodell zu den besten Investments. Auf lange Sicht haben sich zum Beispiel Aktien aus den Branchen Lebensmittel und Gesundheit bewährt. Mitunter Unternehmen mit Produkten, die man auch selbst verwendet und verbraucht. Aber auch Gold gehört aus unserer Sicht unbedingt in ein Portfolio. Außerdem mögen wir die Fonds von Flossbach von Storch und Acatis Gané. Die Aufteilung auf die jeweiligen Vermögensklassen hängt auch immer von der Risikotragfähigkeit des Kunden ab. Wir arbeiten aktiv, regelbasiert und nachhaltig. Unsere Indikatoren liefern einen wichtigen Beitrag für unser erfolgreiches Risikomanagement.


KSW VERMÖGENSVERWALTUNG AG
880 Mio.
AUM IN EURO
40%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
18
MITARBEITER
800
KUNDEN
1
STANDORT
Was sind aus Ihrer Sicht die besten Investments aller Zeiten?
Erfolgreiche Fonds finden wir schwerpunktmäßig bei USA-Investments und Technologiethemen. Diese Aktien haben sich über annähernd alle Betrachtungszeiträume besser entwickelt, konnten sich nach Rückschlägen an den Kapitalmärkten immer schneller wieder erholen und meist bald danach neue Höchststände erklimmen. Die uns immer noch belastende Coronakrise hat diesen Trend sogar deutlich verstärkt und den Grundstein für viele digitale Möglichkeiten und Herausforderungen gelegt. Schon alleine aus diesem Blickwinkel heraus ist thematisches Investieren das Gebot der Stunde und wird manch andere Investmentstile ablösen.


SPIEKERMANN & CO AG
520 Mio.
AUM IN EURO
40%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
27
MITARBEITER
1700
KUNDEN
2
PUBLIKUMSFONDS
Was sind aus Ihrer Sicht die besten Investments aller Zeiten?
Unserer Meinung nach gibt es nicht die besten Investments aller Zeiten. Vielmehr gab es in der Historie lange Zyklen, in denen jeweils andere Asset-Klassen zu den Gewinnern zählten. In den 1970er Jahren war das Gold, japanische Aktien dominierten in den 80er Jahren, amerikanische Technologieaktien in den 90er Jahren. Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts hat es sich wieder gelohnt, auf Gold zu setzen. Danach kam die Zeit der amerikanischen Technologieaktien. Folglich sollten Aktien und Gold langfristig die Schwerpunkte jeden Vermögens sein. Da wir eine Stagflation für das wahrscheinlichste Zukunftsszenario halten, könnte sich Gold in den nächsten zehn Jahren wieder leicht vor die Anlage in Aktien schieben. Die Spiekermann & CO AG setzt daher auf Aktien und Gold, wobei wir die Aktienquote aktiv steuern, da das Umfeld insbesondere aufgrund der Rückschritte bei der Globalisierung rauer werden könnte.


PARTNERS VERMÖGENSMANAGEMENT AG
460 Mio.
AUM IN EURO
90%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
14
MITARBEITER
610
KUNDEN
1
PUBLIKUMSFONDS
Was sind aus Ihrer Sicht die besten Investments aller Zeiten?
Historisch gehören globale Qualitätsaktien zu den attraktivsten Investments. In der Vergangenheit haben in den widrigsten Zeiten wie Hyperinflation, Weltkriegen oder Währungsreform ausgesuchte Aktien bewiesen, dass sie ihren Wert erhalten und Krisen gut überstehen können. Deshalb mögen wir für unsere Mandanten das Anlagethema „Aktien für die Ewigkeit“ und suchen ausgesuchte Fonds, die ihre Kompetenz bei diesem Thema über einen längeren Zeitraum nachgewiesen haben. Das Fondsmanagement hat in der Regel seine Benchmark erreicht oder übertroffen. Ewige Aktien verfügen in der Regel über relativ konjunkturresistente Geschäftsmodelle und eine gewisse Marktmacht in ihrer Branche und sind somit für den konservativ orientierten Langfristanleger sehr gut geeignet. Attraktive Dividenden werden seit Jahrzehnten kontinuierlich gezahlt, häufig mit regelmäßigen Erhöhungen. Aktien renommierter Marken sind seit Jahren gefragt. In hart umkämpften globalen Märkten sind Top-Marken wiederum sehr hilfreich. Einer der Fonds, mit denen wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben, ist der Morgan Stanley Investment Funds – Global Brands Fund.


VERMÖGENSKULTUR AG
420 Mio.
AUM IN EURO
100%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
8
MITARBEITER
170
KUNDEN
1
STANDORT
Was sind aus Ihrer Sicht die besten Investments aller Zeiten?
Wer sich auf die Suche nach dem besten Investment aller Zeiten macht, blickt stets nur in die Vergangenheit, denn für die Zukunft gibt es keine Garantie, dass dies auch so bleibt. Wir meinen, dass der Fokus auf der Suche nach einer geeigneten Investmentstrategie liegen sollte, die es langfristig ermöglicht, seine persönlichen Anlageziele zu erreichen. Die Umsetzung dieser Strategie erfolgt dann über verschiedene Asset-Klassen hinweg, breit diversifiziert in unterschiedliche Regionen, Branchen oder Währungen. Wir bevorzugen bei unseren Investmententscheidungen dabei grundsätzlich Direktanlagen. Bei der Suche nach Aktien und Anleihen konzentrieren wir uns auf gut geführte Unternehmen mit solider Bilanz und nachhaltiger Dividende, die in der Vergangenheit krisenfest waren. Der Selektion dieser Unternehmen kommt gerade in Krisenzeiten eine bedeutende Rolle zu. Aber langfristig lohnt sich der höhere Aufwand bei der Titelselektion.


PEH WERTPAPIER AG
2,5 Mrd.
AUM IN EURO
11,5 Mrd.
AUA IN EURO
95
MITARBEITER
2
PUBLIKUMSFONDS
5
STANDORTE
Was sind aus Ihrer Sicht die besten Investments aller Zeiten?
Aktiv gemanagte vermögensverwaltende Aktienstrategien bieten Anlegern den Vorteil, dass diese Strategien flexibel auf unterschiedliche Marktphasen reagieren können. Somit ist ein deutlich überdurchschnittliches Rendite-Risiko-Profil möglich. Die vornehmsten Aufgaben des Fondsmanagers bestehen darin, eine Outperformance gegenüber der Benchmark zu generieren und gleichzeitig Risiken einzugrenzen. Dazu eignen sich beispielsweise deutliche Anpassungen der Aktienquote und die Selektion langfristig aussichtsreicher Titel. Um in einem immer komplexer werdenden Anlageuniversum – gerade bei quantitativen Ansätzen – der Datenflut der Kapitalmärkte Herr zu bleiben, empfiehlt sich zunehmend der Einsatz künstlicher Intelligenz.


FIDUKA DEPOTVERWALTUNG GMBH
720 Mio.
AUM IN EURO
15%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
13
MITARBEITER
380
KUNDEN
5
PUBLIKUMSFONDS
Was sind aus Ihrer Sicht die besten Investments aller Zeiten?
Nicht erst seit dem Lockdown hat die digitale Wirtschaft einen Wachstumsschub erlebt. Vieles von dem, was man sich in der TMT-Blase um die Jahrtausendwende erhofft hatte, ist mit etwas Verzögerung in den letzten Jahren Realität geworden und hat die „Techconomy“ zum Wachstumstreiber der Weltwirtschaft gemacht. Mit disruptiven Technologien weiten die Tech-Konzerne ihre Geschäftsfelder zunehmend aus, was an den Börsen mit einer atemberaubenden Performance der sogenannten FAANG+-Aktien honoriert wurde. Dank technischer Fortschritte sind auch Biotechnologie-Aktien seit vielen Jahren sehr ertragreich. Für beide Sektoren bleiben wir optimistisch gestimmt. Als weiteren Schwerpunkt setzen wir in unserer Anlagestrategie auf defensive Qualitätswerte, die auch in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld Stabilität ins Portfolio bringen – und wir stehen definitiv vor schwierigen Zeiten!
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WAGNER & FLORACK VERMÖGENSVERWALTUNG AG
400 Mio.
AUM IN EURO
50%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
13
MITARBEITER
320
KUNDEN
1
PUBLIKUMSFONDS
Was sind aus Ihrer Sicht die besten Investments aller Zeiten?
Für uns waren und sind diejenigen Fonds die besten, die eine aus unserer Sicht schlüssige und auf Dauer erfolgversprechende Investmentphilosophie sowie einen stringenten Investmentprozess haben. Wichtig sind Manager, die ihr Handwerk wirklich verstehen, Kontinuität an den Tag legen und nicht aktionistisch werden. Der Fundsmith Equity Fund und der Lindsell Train Global Equity Fund haben solche Manager. Die Fonds haben klare Strategien und sind handwerklich gut umgesetzt. Zudem mögen wir bei beiden – weil es sich auch mit unserer Philosophie deckt –, dass in Firmen mit robust hohem Cash Flow und niedrigem Kapitalbedarf bei gleichzeitig hohen Skaleneffekten investiert wird. Für uns ist zum Beispiel der Fundsmith-Fonds ein Verstärker und eine gute Ergänzung zum eigenen Aktienfonds und zur eigenen Aktienselektion.
Der besondere Moment



FERI AG
39,2 Mrd.
AUM GESAMT IN EURO
25 Mrd.
AUM IN DER VERMÖGENSVERWALTUNG IN EURO
75%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
205
MITARBEITER
500
KUNDEN
40
PUBLIKUMSFONDS
Bitte erzählen Sie uns von einem besonderen Moment in der Geschichte Ihres Unternehmens!
Alles begann im Herbst 1987, kurz nach dem sogenannten schwarzen Montag, eine Krisenphase für die Börsen und für das Anlegervertrauen weltweit. Für Feri war es der perfekte Zeitpunkt, an den Markt zu gehen. Feri war damals der erste unabhängige Vermögensberater und -verwalter mit eigenem Wirtschaftsforschungsinstitut. Und Feri war das erste deutsche Multi Family Office, gegründet im Umfeld der Familie Quandt. Darüber hinaus waren wir ein Pionier bei der Etablierung des Multi-Asset-Ansatzes und haben das erste, PC-gestützte, lizenzierbare Research-Modell für institutionelle Kunden angeboten. Heute nach über 30 Jahren ist Feri immer noch stolz, den Kunden die Leistungen eines Investmenthauses mit eigenem Research anbieten zu können.


CAPITELL VERMÖGENS-MANAGEMENT AG
1,8 Mrd.
AUM IN EURO
10%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
57
MITARBEITER
1350
KUNDEN
6
STANDORTE
Bitte erzählen Sie uns von einem besonderen Moment in der Geschichte Ihres Unternehmens!
2010 wird aus einer Kundenbeziehung eine Geschäftsbeziehung: Der Mannheimer Unternehmer Daniel Hopp, Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp, erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an der Capitell AG. Seitdem hat sich aus der Kundenbeziehung eine freundschaftliche Partnerschaft entwickelt. Wie kam es dazu? Vorstandsmitglied Wolfgang Krappe ist in Heidelberg aufgewachsen. Durch seine regionale Verbundenheit ist frühzeitig über den Steuerberater der Familie Hopp der Kontakt zwischen der prominenten Unternehmerfamilie aus Walldorf und ihm entstanden. Die unternehmerische Erfolgsgeschichte der SAP AG hat Wolfgang Krappe somit hautnah von Heidelberg aus mitverfolgen können. Durch gesellschaftliche Verbindungen in Heidelberg, unter anderem über den Golf Club St. Leon-Rot, den wichtigsten Golfclub in Deutschland, ist immer mehr Nähe zu Daniel Hopp entstanden. Das bedeutendste gemeinsame Engagement war das Sponsoring der Damen-Golf-Weltmeisterschaft 2015 – Solheim Cup – auf der Anlage des Golf Clubs St. Leon-Rot. 2016 veräußerte Daniel Hopp Anteile seiner Mehrheitsbeteiligung zugunsten des Managements und der Leistungsträger der Capitell AG. Er bleibt weiterhin einer der größten Aktionäre.


DJE KAPITAL AG
13 Mrd.
AUM GESAMT IN EURO
1,55 Mrd.
AUM IN DER VERMÖGENSVERWALTUNG IN EURO
145
MITARBEITER
29
PUBLIKUMSFONDS
5
STANDORTE
Bitte erzählen Sie uns von einem besonderen Moment in der Geschichte Ihres Unternehmens!
Im Jahre 1974 erfolgte die Gründung der DJE Kapital AG durch Dr. Jens Ehrhardt. Ursprünglich war er mit dem Börsenbrief Finanzwoche gestartet. Darin informierte er seine Abonnenten über die aktuelle Situation an den Kapitalmärkten und analysierte einzelne Unternehmen. Gemäß der von ihm entwickelten FMM-Methode (fundamental, monetär, markttechnisch) beobachtete er die Märkte, verfolgte deren Entwicklungen, studierte Kapitalströme und setzte sich mit Geldpolitik auseinander. Das Feedback war positiv, und der Börsenbrief war beliebt. Einige Leser fragten Dr. Ehrhardt an, ob er nicht auch ihr Geld verwalten wolle. Daraus entstand die individuelle Vermögensverwaltung der DJE Kapital AG, die bis Ende der 90er-Jahre auf rund 400 Millionen Deutsche Mark anwuchs. Die Philosophie unserer Vermögensverwaltung ist seit dem ersten Tag gleichgeblieben: Die Kunden sollen zufrieden sein. Wir verwalten ihr Vermögen wie unser eigenes.


SCALABLE CAPITAL VERMÖGENSVERWALTUNG GMBH
> 2 Mrd.
AUM IN EURO
100%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
130
MITARBEITER
80.000
KUNDEN
2
STANDORTE
Bitte erzählen Sie uns von einem besonderen Moment in der Geschichte Ihres Unternehmens!
Ein entscheidender Moment in der Unternehmensgeschichte – vielleicht sogar der Durchbruch für Scalable Capital – war die Beteiligung von BlackRock an unserer Serie-B-Finanzierungsrunde im Jahr 2017. Das eingebrachte Kapital von insgesamt 30 Millionen Euro machte uns zu einem der bestfinanzierten Fintechs in Deutschland. Es war wie ein Ritterschlag. Das erste Treffen zwischen Blackrock-CEO Larry Fink und den Scalable-Capital-Gründern Florian Prucker und Erik Podzuweit fand 2016 im Grandhotel Dolder auf dem Zürichberg statt. Während Fink im Firmenjet anreiste und im Dolder residierte, fuhren Florian und Erik mit dem Flixbus nach Zürich und teilten sich ein Zimmer in einer Pension. Fink war das sehr sympathisch – und es entwickelte sich ein angenehmes Gespräch auf Augenhöhe, bei dem Fink viel aus der Gründungszeit von BlackRock erzählte. Die Partnerschaft mit BlackRock gab uns enormen Rückenwind – nicht nur finanziell. Sie öffnete uns auch viele Türen, insbesondere im B2B-Geschäft.


FICON VERMÖGENSMANAGEMENT GMBH
500 Mio.
AUM IN EURO
3%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
12
MITARBEITER
901
KUNDEN
4
PUBLIKUMSFONDS
Bitte erzählen Sie uns von einem besonderen Moment in der Geschichte Ihres Unternehmens!
Einen echten Aufbruch für die ficon Vermögensmanagement GmbH stellte der 1. Juli 2019 dar. Damals sind zahlreiche neue Mitarbeiter zu der Vermögensverwaltung hinzugestoßen und haben neue Kompetenzen mitgebracht, um die Zukunft im Asset Management für private und professionelle Mandanten zu gestalten und die Dienstleistungen maßgeblich zu gestalten und auszubauen, beispielsweise im Bereich der nachhaltigen Dividendenstrategie. Für die Altgesellschafter war dies ein besonderer Zeitpunkt in der nun 30-jährigen Geschichte des Hauses: Auf einmal gehörte ficon Vermögensmanagement zu den größten unabhängigen Vermögensverwaltern im Düsseldorfer Markt und will diese neugewonnene Position verantwortungsvoll und langfristig ausfüllen, um damit weiteres Wachstum zu generieren.


PORTFOLIO CONCEPT VERMÖGENSMANAGEMENT GMBH
450 Mio.
AUM IN EURO
30%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
11
MITARBEITER
330
KUNDEN
1
PUBLIKUMSFONDS
Bitte erzählen Sie uns von einem besonderen Moment in der Geschichte Ihres Unternehmens!
Für mich war es eine besondere Aufgabe, in das Unternehmen meines Vaters einzusteigen. Nachdem ich 2015 in die Geschäftsführung aufgerückt bin, haben wir uns im Jahr darauf neu organisiert. Kundenbetreuung, Portfoliomanagement und Business Development haben wir sauber getrennt und mit spezialisierten Fachkräften besetzt. Wie wichtig es ist, diese Funktionen zu trennen, hat sich auch während der Marktturbulenzen im März gezeigt. Während die Betreuer das Gespräch mit unseren Kunden suchten, konnte sich das Portfoliomanagement in dieser hitzigen Phase in Ruhe auf den Markt und unsere Investments konzentrieren. Insofern war die Neuordnung eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir gut durch die Marktkrise gekommen sind. So wollen wir weitermachen und kontinuierlich weiter wachsen.


FOCAM AG
1,9 Mrd.
AUM IN EURO
50%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
20
MITARBEITER
153
KUNDEN
4
PUBLIKUMSFONDS
Bitte erzählen Sie uns von einem besonderen Moment in der Geschichte Ihres Unternehmens!
Gegründet wurde unser Unternehmen im Jahr 2000, als die Dotcom-Blase platzte. Wir mussten bei unseren noch neuen Mandanten viel Überzeugungsarbeit leisten, damit sie weiter investiert bleiben. Diese Krise hat uns geprägt. Zum Beispiel haben wir damals gemerkt, wie wichtig vielen Mandanten der Werterhalt ist, selbst wenn sie sich vorher anders eingeschätzt haben. So hatten wir unter anderem jemanden als Mandanten, der sein Unternehmen Anfang der 2000er Jahre erfolgreich an die Börse gebracht hatte. Kurze Zeit später konnte er sein Aktienpaket verkaufen und realisierte damit einen hohen Gewinn. Ab diesem Zeitpunkt hat er sich nur noch auf den Vermögenserhalt konzentriert. Aus einem betont risikofreudigen wurde ein betont konservativer Anleger. Solche Erfahrungen haben uns dabei geholfen, eine ganzheitliche Herangehensweise unter der Berücksichtigung aller Vermögensbestandteile zu entwickeln, mit der wir über die Jahre auch skeptische Mandanten überzeugen konnten. Dazu gehört auch unsere Beratung in Sammelgebieten wie zeitgenössischer Kunst, Oldtimern und Antiquitäten, die bei unseren Mandanten gut ankommt.


HANSEN & HEINRICH AG
400 Mio.
AUM IN EURO
25%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
21
MITARBEITER
680
KUNDEN
4
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Die Brexit-Wahl im Jahr 2016 war uns ein prägender Moment und ein wichtiges Ereignis für uns. Wir sind am Wahltag in unsere neuen Räumlichkeiten eingezogen und haben somit diesen Tag aus mehreren Gründen in fester Erinnerung. Wir hatten im Vorfeld der Wahl aufgrund der bisherigen positiven Marktentwicklung die Aktienquoten deutlich reduziert. Nach dem unerwarteten Ergebnis und der darauffolgenden Marktreaktion haben wir antizyklisch unsere Aktienquoten deutlich angehoben. Deswegen konnten unsere Mandanten von der folgenden Erholung entsprechend deutlich profitieren. Damit konnten wir unsere Kompetenz als Partner und Vermögensverwalter unter Beweis stellen. Dieses Ereignis und unser klarer, schneller und sachlicher Umgang trugen enorm dazu bei, die Kunden ans Unternehmen zu binden und neue Mandanten zu gewinnen.


CSR BERATUNGSGESELLSCHAFT MBH
2 Mrd.
AUM IN EURO
10%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
11
MITARBEITER
35
KUNDEN
3
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Bei Gründung unseres Unternehmens stutzte die BaFin, denn auf ihrem Antragsbogen war kein Feld vorgesehen für eine gemeinnützige Stiftung als Anteilseigner. Eine solche hatte der Gründer der CSR, Norbert Clément, zeitgleich mit der Unternehmensgründung ins Leben gerufen und ein Drittel der CSR-Unternehmensanteile an die gemeinnützige Clément-Stiftung verschenkt. Wohin also mit dem Kreuzchen auf dem Bogen? Die BaFin konnte dann doch noch eine Lösung finden und diese Hürde nehmen. Mit der Besonderheit einer Stiftung als Anteilsinhaberin haben wir bei der CSR den Vorteil, die Bedürfnisse von Non-Profit-Organisationen aus erster Hand zu erleben und zu verstehen. Dies kommt unseren Mandanten zugute. Gut, dass noch eine Lösung für das Kreuzchen gefunden wurde.


TOP VERMÖGEN AG
450 Mio.
AUM IN EURO
40%
ASSETS BEI EXTERNEN ANBIETERN
14
MITARBEITER
800
KUNDEN
4
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Wir freuen uns über Meilensteine beim betreuten Vermögen, die Neueröffnung eines Standortes, gute Anlageergebnisse für Kunden oder Auszeichnungen. Aber es sind die kleinen Ereignisse, die zeigen, dass wir mit unserer Mission, unsere Kunden gemeinsam partnerschaftlich in der Vermögensanlage zu begleiten, erfolgreich sind. Dazu gehört es, wenn uns jemand substantielle Summen anvertraut, ohne uns persönlich kennenlernen zu wollen, weil ein alter Kunde uns empfohlen hat. Dazu gehören aber auch Momente, in denen Kunden zeigen, dass sie uns über die Geldanlage hinaus als echte Vertrauensperson wahrnehmen. Nicht zuletzt sind besondere Momente jene, die zeigen, dass wir uns als echtes Team verstehen. Da ist der Interessent, der von einem Kollegen in München kontaktiert wird und dann von einem Kollegen in Traunstein übernommen wird, weil er dort in der Nähe wohnt. Nur um dann im Erstgespräch festzustellen, dass die Betreuung in München vielleicht doch sinnvoller ist, weil dort ein Experte für Stillhaltergeschäfte sitzt. So sieht echte Teamarbeit aus.